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Die einen sehen in ihm ein therapeutisches Genie, die anderen einen autoritären Psycho-Guru: Bert Hellinger scheidet die Geister. 1925 in Leimen als Anton Hellinger geboren, studierte er Philosophie, katholische Theologie und Pädagogik. Nach der Priesterweihe 1952 arbeitete er bis 1968 unter dem Ordensnamen "Suitbert" als Leiter einer Schule der Mariannhiller Missionare in Südafrika. Nach seiner Rückkehr trat er 1971 aus dem Orden aus und heiratete. Seine psychotherapeutische Ausbildung (Psychoanalyse) wurde 1982 von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns innerhalb einer Übergangslösung anerkannt - nachdem die Wiener Psychoanalytische Vereinigung die Anerkennung verweigert hatte. Über die Beschäftigung mit verschiedenen Therapiemethoden, darunter das Psychodrama und die Familienskulpturen nach Virginia Satir (1916-1988), kam er zu der ihm eigenen Methode des Familien-Stellens. Schon bald wurden Hellingers Seminare gestürmt. Seine Bücher (etwa "Ordnungen der Liebe", 1994) wurden Bestseller. Zugleich nahm die Kritik an Hellingers autoritärem Zugang und seinen dogmatischen Deutungen ("der einzige Weg", "das Recht verwirkt") zu. Spätestens mit dem umstrittenen Buch "Gottesgedanken" (2004), in dem er sich in einem Kapitel an Adolf Hitler wandte, begann sich Hellinger von seinem eigenen Therapie-Ansatz zu entfernen. Mittlerweile hält er das Lösen von "Verstrickungen" für "anmaßend" und bietet - gemeinsam mit seiner zweiten Frau - die Methode des "geistigen Familienstellens" als meditative Lebenshilfe an. DH

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