Besuch aus der Zukunft

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Die Wogen der Empörung stiegen hoch, in ganz Europa. Eine deutsche Richterin hatte einer muslimischen Frau, die sich von ihrem Mann, weil er sie schlug, trennen wollte, die Scheidung verweigert. Die Begründung: Wer einen Muslim heiratet, müsse mit derartigem rechnen. Gewalt gegen Frauen sei in diesem Kulturkreis üblich und überdies vom Koran empfohlen. Der Aufschrei kam einhellig. Die Richterin wurde suspendiert.

Dabei war dieser Spruch doch lediglich ein Besuch aus der Zukunft. Der niederländische Justizminister hatte schon zuvor erklärt, wenn eine muslimische Bevölkerungsmehrheit dereinst die Einführung der Scharia, des Muslimrechtes, wünsche, würde man dies wohl akzeptieren müssen. Henryk M. Broder nennt in seinem Beitrag zur Spiegel-Serie "Deutschland 2067" den Bundespräsidenten Mahmoud Watan-Sadr und meint in seiner Vision, Pornokinos und Strip-Bars würden verboten sein, und um Moscheen werde es eine Schweinefleisch-Bannmeile geben.

Eine weitere Schau stammt von Dennis Praeger in einer Analyse für die John Hopkins Universität: "Die Amerikaner pflanzen sich fort und lassen Einwanderer herein, von denen viele ihre Anschauungen teilen. Die Europäer pflanzen sich nicht mehr fort - der Lebenssinn für die meisten nichtreligiösen Europäer ist es, zu genießen, und Kinder sind eine richtige Mühe -, und Europa wird daher entweder mit einem Bürgerkrieg mit seinen Einwanderern konfrontiert sein, von denen die meisten den Westen hassen, oder es wird friedlich muslimisch werden. Amerika hingegen wird als jene jüdisch-christliche Gesellschaft überleben, die es immer gewesen ist."

Dies festzustellen hat nichts mit Intoleranz zu tun. Wenn sich die Trends fortsetzen, können wir uns all dies ausrechnen. Der Spruch der deutschen Richterin war ein Besuch aus der Zukunft.

Der Autor ist freier Publizist.

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