Demonstrationen in Brüssel: "Bauernaufstände 2.0"

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Brennende Heuballen, strohbedeckte Polizeibeamte und Traktoren, die auf Brüsseler Straßen den Verkehr lähmen: Es waren die Landwirte, die anlässlich einer Tagung des europäischen Agrarrats auf die Straße gingen. 6000 Bauern protestierten am Montag vor der EU-Kommission für faire Milchpreise. Die EU hat bereits angekündigt, den Milchbauern mit Hilfsgeldern von 500 Millionen Euro unter die Arme zu greifen. Aus der Landwirtschaftskammer Österreich in Brüssel ist zu vernehmen, dass circa zehn österreichische Landwirte und Vertreter der Landwirtschafskammer bei der Demonstration vertreten waren. Auch LK-Vizepräsident Franz Reisecker stritt vor Ort für faire Preise. Die Bauern fordern, dass die EU-Kommission früher in den Preisverfall der Milch eingreift. "Das Sicherheitsnetz greift seit Jahren erst bei 21 Cent pro Liter. Dann kauft die Kommission Butter und Magermilchpulver, um den Markt zu stabilisieren", so Andreas Thurner von der Landwirtschaftskammer. "Das Netz soll ausgebaut werden und die Liquidität der Landwirte gewährleistet sein. Die Zuschüsse von 500 Millionen Euro sind erst ein Anfang." Österreich jedenfalls steht im europaweiten Vergleich besser da als die Nachbarländer: Das liegt daran, dass österreichische Milchbauern vermehrt auf Bio-und Heumilch setzen. Ein Liter konventionelle österreichische Milch bringt dem Erzeuger derzeit rund 30 Cent. Für einen Liter Biomilch hingegen bekommen Bauern um rund zehn Cent mehr pro Liter -und der Markt für diese Produkte ist stabiler als jener für konventionelle Milch.

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