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Die Optik entscheidet

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Die Entscheidung ist immer wieder schwierig: Welchen Orangensaft und welches Bier soll man kaufen? Preis, Geschmack und schließlich auch die Optik entscheiden über das immer größer werdende Angebot. Doch wer steckt hinter dieser Vielzahl von Säften und alkoholischen Getränken? Der österreichische Getränkemarkt ist geprägt von Großunternehmen mit breiten Produktpaletten. Es gibt kaum Getränkeproduzenten, die ausschließlich in einer Getränkesparte, zum Beispiel Bier oder Fruchtsäfte, vertreten sind.

Der österreichische Biermarkt wird von drei Großunternehmen dominiert: die Österreichische Brau-AG, die Steirerbrau-AG sowie die Otta-kringer Brauerei Harmer-AG. Bran-chenleader des Gesamtmarktes ist die Brau-AG, die für die Biersorten Kaiser, Edelweiß, Zipfer, Wieselburger, Schwechater und einige mehr verantwortlich zeichnet. Bei den einzelnen Biersorten führt allerdings Gösser, eine Marke der Steirerbrau, die sich mit Gösser, Beininghaus und Punti-gamer nur auf den Biermarkt konzentriert.

Besonders auffallend an der östep.

Wer steckt hinter der

verwirrenden Vielfalt von Säften und alkoholischen Getränken? Die Firmen überraschen ständig mit neuen Produkten.

reicmscnen MarKtsituation ist, aaii die beiden größten Konkurrenten, die Brau-AG und die Steirerbrau seit 1991 ein gemeinsames Mutterunternehmen haben, die Brau Beteiligungs AG. Damit weist Österreich die größte Bierkonzentration der Welt auf. Trotzdem werden die beiden Firmen getrennt geführt, Synergien werden in den Bereichen Entwicklung, bei Steuer- und Umweltfragen sowie im Verkauf erzielt. Vor einem gemeinsamen Vertrieb oder sogar von gemeinsamen Marken schrecken die beiden Bierunternehmen allerdings noch zurück.

Zur Produktpalette der Brau-AG gehören aber nicht nur einige Biersorten, sondern auch sämtliche Coca-Cola-Produkte, von denen das klassische Coke mit einem Marktanteil von eil Prozent den Soft Drink-Markt an führt. Weitere Marken von Coca-Cola sind Fanta, Sprite, Kiiey und Cappv.

Damit konkurrieren die großen Getränkeunternehmen in mehreren Bereichen des Getränkemarktes. Otta-kringer vertreibt neben Vöslauer Mineralwasser, Mirinda und Almdudler vor allem Pepsi-Cola, das allerdings nur auf 1,4 Prozent Marktanteil kommt und damit weit hinter Coca-Cola liegt. In Osteuropa dagegen gibt es harte Kopf-an-Kopf-Rennen von

Coca- und Pepsi-Cola. Dieser Wettbewerb wird von Coca-Cola von Wien aus geführt, dem Sitz der „East Central Europe Division" des internationalen Konzerns.

Die Fruchsäfte hat das Vorarlberger Unternehmen Bauch fest im Griff. Mit einem Marktanteil von 43 Prozent unter den Fruchtsäften läßt das Unternehmen YO (16 Prozent), Cappy (acht Prozent) und Punica

(zehn Prozent) weit hinter sich. In eine Marktlücke ist Bauch mit Eistee gestoßen: Der Gesamtabsatz von Eistee in Österreich stieg von elf Millionen Litern im Jahr 1992 auf heute 51 Millionen. Auch hier sind die Vorarlberger Fruchtsaftproduzenten mit einem Marktanteil von über 52 Prozent führend.

Der britische Hersteller Lipton, der schon weitaus länger am Markt ist, muß sich mit etwas mehr als 16 Prozent zufrieden geben. Insgesamt setzt Bauch am österreichischen und ungarischen Markt 2,3 Milliarden Schilling um.

Den Mineralwassermarkt führt Römerquelle an, das mit zwölf Prozent Marktanteil die Sinne belebt. An zweiter Stelle liegt mit knapp acht Prozent Vöslauer, ein Produkt aus dem Hause Ottakringer. Die Brau-AG ist hier mit Gasteiner und Güssinger Mineralwasser vertreten. Den stark expandierenden Markt der Energy-Drinks führt wenig überra-

schend „Bed Bull" an, ein österreichisches Unternehmen, das von Fuschl in Salzburg aus seinen internationalen Siegeszug angetreten ist.

Wohin geht der Markt? Vergleicht man die Absatzzahlen der letzten fünf Jahre sind einige Trends ablesbar: Der Pro-Kopf-Verbrauch bei Bier ist zwar langsam aber stetig gesunken und liegt nun bei knapp 116 Litern pro Jahr. Alkoholfreies Bier hat sich bei rund drei Litern eingependelt. Zuwächse kann hingegen der Soft-Drink-Markt verzeichnen. Die Österreicher trinken pro Kopf fast 32 Liter Fruchtsaft jährlich, das sind um 6 Liter mehr als noch vor fünf Jahren, die Limonaden stiegen von 80 auf knapp 91 Liter. Die „Shooting Stars" unter den Getränken sind aber zweifelsfrei Eistee (von 0,2 Liter 1990 auf heute fast neun Liter) und Energy Drinks, die von 0,3 auf 1,7 Liter pro Kopf und Jahr expandierten. , Mineralwasser , pendelt jedes Jahr zwischen 67 und 76 Litern.

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