Jenseits von Zuckerberg

Werbung
Werbung
Werbung

Mr. Zuckerberg hat vor dem amerikanischen Kongress keinen besonders guten Eindruck hinterlassen. Er übernimmt die Verantwortung: folgenlos. Er wird sorgsamer sein: fragwürdig. Er spricht sich für Regulierung aus: Man wird sie hintertreiben.

Trotz Medienhype sind das alles Kleinigkeiten. Beim Daten-Megatrend stehen wir erst am Anfang.

(1) Es wird mehr und mehr Daten geben, das Volumen wird sich verhunderttausendfachen. Um sich selbst aus dem Spiel zu nehmen, könnte man in Bälde nur Einsiedler werden; ansonsten produziert man in jeder Minute einzuspeisende Daten in den "Weltcomputer".(2) Diese Datenmengen sind sinnlos, wenn sie irgendeine Person verarbeiten müsste. Dies kann nur durch Algorithmen geschehen. Algorithmen arbeiten mit Indikatoren, Prozeduren, Typisierungen, Messungen. Die Maschinen entwickeln das System selbst weiter. (3) In diesem System wird alles quantifiziert: die täglichen Schrittzahlen, die globale Position von Universitäten, die Schnelligkeit an der Supermarktkasse, die Kundenfreundlichkeit von Dienstleistern, die Kreditwürdigkeit, die von einzelnen Zeitungsredakteuren ausgelöste Lesezeit. Letztlich läuft es zum chinesischen Modell: Die Sozialleistung undverträglichkeit jeder Person (eigentlich ihr "Wert") kann in einer Kennzahl erfasst werden. (4) Das ändert die Welt. Alles unterliegt dem Wettbewerb. Jeder Tastendruck schärft nicht nur das Profil, sondern produziert (folgenreiche) Bewertungen. Man ist in jeder Sekunde beobachtet. Und beobachtet sich selbst.(5) Das ändert das Verhalten. Denn es gilt, ständig an der vieldimensionalen (zugleich metrisch-reduzierten) Reputation zu arbeiten. Denn jeden Morgen könnte die neue Kalkulation eine "Abwertung" der Person ergeben.

Die Zeiten des Mr. Zuckerberg und seiner Erben kommen erst.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung