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Per 1. Jänner 2005 ist das so genannte Welttextilabkommen (atc - Agreement on Textiles and Clothing) ausgelaufen. 1994 als Nachfolger des Multifaserabkommens (mfa - Multi-Fibre-Agreement) gegründet, sollte damit der Textil- und Bekleidungsbereich in einem Zehn-Jahres-Zeitraum in den globalen Freihandel integriert werden. Durch das Auslaufen des Abkommens unterliegen nun Exporte aus Dritte-Welt-Ländern und Osteuropa in die Industrieländer keinen mengenmäßigen Begrenzungen mehr. Vor allem China und Indien werden zu den Gewinnern des Quotenwegfalls gehören: Sie produzieren extrem billig und sind kaum importabhängig. Andere Länder wie Sri Lanka und Indonesien zählen hingegen zu den Verlierern, weil sie durch ihre Importabhängigkeit (Baumwolle), durch relativ hohe Mindestlöhne und technolgischen Rückstand relativ teuer produzieren. Fällt ihr quotierter Zugang zu den Märkten der eu und den usa weg, befürchten Experten wie Wolfgang Sima, Obmann des Fachverbandes der Bekleidungsindustrie in der Wirtschaftskammer Österreichs, dass weltweit 30 Millionen Jobs in Gefahr sein könnten.

Im Gegenzug könnte der Handel von chinesischen Textilien bis 2010 um 150 Prozent zunehmen. Schon heute ist die Volksrepublik mit einem Anteil am Weltmarkt von mehr als 20 Prozent weltweit bei Textil- und Bekleidungsexporten führend. Die Clean Clothes Kampagne hat indes die Bekleidungs-Unternehmen dazu aufgerufen, sich nicht zu einem vorschnellen Wechsel ihrer Zulieferbetriebe hinreißen zu lassen. "Wir werden die weiteren Entwicklungen und die Reaktionen der Konzerne genau beobachten und wenn nötig mit KonsumentInnendruck gegensteuern", so Stefan Kerl, Koordinator der Clean Clothes-Kampagne Österreich.

Nähere Informationen unter www.oneworld.at/cck

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