Beitrage zur modernen Physik

An den technisch interessierten Laien, der vor 1945 in die Schule gegangen ist, mehr noch an die an verantwortungsreichen privaten und staatlichen Stellen stehenden Nicht-physiker wendet sich das Buch „Kernenergie gestern, heute und morgen“. Es handelt sich dabei um eine Neuauflage Thirrings „Geschichte der Atombombe“, die bereits 1946 erschienen war und die nun von einem Schüler des Verfassers, dem Geschäftsführer der Reaktor-IG, Dozent Grümm, unter Beifügung eines abschließenden Kapitels über Reaktoren und Kernfusion umgearbeitet und wissenschaftlich auf den neuesten Stand gebracht wurde. Wer sich über Probleme und Fragen, wie die Gefahren der Atombombenversuche und jene, die mit dem Bau und der Existenz von Atomkraftwerken zusammenhängen, der Schutz vor den Folgen eines Atomkrieges, die Umstände, unter denen der Bau von Atomkraftwerken rentabel ist, die mögliche Ablösung der Kernspaltungsreaktoren durch Kernverschmelzungsreaktoren und die Anwendung radioaktiver Isotope in Technik, Medizin und Biologie umfassend informieren will, möge dieses Buch zur Hand nehmen. Viele auch unter physikalischen Laien notwendig gewordene Gespräche und gemeinsame Überlegungen zwischen Physikern und Nichtphysikern werden nämlich erst dann fruchtbar werden, wenn der kernphysikalische Begriffsapparat Allgemeingut geworden sein wird, wozu Thirrings Werk sehr wesentlich beitragen könnte.

Ausschließlich für den Physiker ist die erstmals vollständig vorliegende deutsche Ausgabe der zusammenfassenden Arbeiten des Walliser Physikers Ritz über Äther, Gravitation, Relativität und Elektrodynamik bestimmt. Er unternahm es, auf der Quellenbezogenheit der Lichtgeschwindigkeit und der elektrischen Kräftegeschwindigkeit eine ätherfreie, neue Elektrodynamik aufzubauen, die die Relativitätstheorie überflüssig machen sollte. 1909 beendete der Tod die Arbeit des einunddreißig Jahre alten Wissenschafters. In der Folge wurde seine Theorie kaum mehr beachtet mit der Begründung, daß die Definiert-heit der Lichtgeschwindigkeit zur Lichtquelle neuen Beobachtungen, namentlich an Doppelsternen, widerspreche. Im Anhang dieser Publikation wird nun versucht, die Unstichhaltigkeit der Einwände naohzuweisen, da das Prinzip der Lichtausbreitung nach Ritz nie exakt widerlegt wurde; so mag sich daraus erneut der Ansatz zu Diskussionen ergeben.