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Appell durch Fotos

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Edward Serottas Fotografien von Menschen aus Sarajewo zeigen die unvorstellbare Realität des (Uber)Lebens in einer belagerten Stadt, die vor dem dritten Kriegswinter steht. Seine Fotodokumentation im Jüdischen Museum der Stadt Wien, nach eigener Aussage eine Hommage an die Aktivitäten der jüdischen Gemeinde Sarajewos und der Hilfsorganisation „La Benevo- lencija“, ist in vielerlei Hinsicht bedeutungsvoll.

Zum ersten Mal in der Epoche des modernen Krieges retten Juden, durch ihre eigene Geschichte äußerst sensibel für Verfolgung und Massenvernichtung, Christen und Moslems. Etwa 75 Prozent der Mitglieder der jüdischen Gemeinde haben die belagerte Stadt verlassen, der restliche Teil war bereit, sich in „La Benevolencija“ zu engagieren.

Das jüdische Gemeindezentrum wurde zu einem effektiven Hilfszentrum umgestaltet, wo alle Menschen, ungeachtet ihrer Nationalität und Religion mit Nahrungsmitteln und Medikamenten versorgt werden.

Edward Serotta sieht in der jüdischen Gemeinschaft Sarajewos einen Spiegel dessen was war, was ist und was wieder sein soll. Seine Fotografien erzählen in ganz anderer Weise als die Medien und abseits aller Kriegsberichterstattung Geschichten von Menschen und deren Leben.

Die Fotodokumentation ist ein wichtiger Beitrag gegen die Gleichgültigkeit und sollte von möglichst vielen gesehen werden. (Bis 20. November)

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