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Chinas Sprung nadi Afrika

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Abseits der Brennpunkte, wie sie Suez und auch Biafra im Bewußtsein der Weltöffentlichkeit bilden, ist, von dieser kaum zur Kenntnis genommen, während der letzten Monate eine Entscheidung von großer Tragweite gefallen. Die Eisenbahnlinie, die Zamfoia, das frühere Nordrhodesien, mit Daressalam in Tan- zania (früher Tanganjika, noch früher Deutsch-Ostafrika) verbinden soll, wird gebaut, und zwar von der Volksrepublik China.

Das Projekt der Zamtan-Bahn erfordert einen Kostenaufwand in der Größenordnung von mehr als 6 Milliarden Schilling (100 Millionen Pfund) und hat unmittelbar politische Bedeutung. Zamibia, das der drittgrößte Kupferproduzent der Welt mit zirka 13 Prozent der Welterzeugung ist, besaß bisher zwei Bahnverbindungen zu Meereshäfen.

Die Benguelbahn verbindet es durch das nördlich angrenzende Katanga mit dem portugiesischen Angola, die rhodesische Bahn über Salisbury mit dem Hafen Beira in Mozambique. Die letztere besitzt nach dem Süden über die Linie Bulawayo—Mafieking auch Anschluß an das südafrikanische Bahnnetz. Damit ist auch das unabhängig gewordene Zambia hinsichtlich des billigen Massentransportmittels zur Gänze von Portugal, Rhodesien und letztlich auch von Südafrika abhängig geblieben. Die Katangabahn nach Port Francqui vermag dieses nicht wirklich zu ersetzen, zumal sie bereits den Exporten der Kongoprovinzen Katanga und Kassai dient und damit der industriellen Konkurrenz. Mit dem unabhängigen Tanzania hingegen existierte bislang nur eine schlechte Straßenverbindung.

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