Frankreich steht auf für Meinungsfreiheit
Entsetzen und Solidarität nach dem Mord an einem Lehrer.
Entsetzen und Solidarität nach dem Mord an einem Lehrer.
Nach der Ermordung des Geschichtelehrers Samuel Paty in einem Pariser Vorort ist das Entsetzen in Frankreich groß. Der 47-jährige Pädagoge hatte seinen Schüler(inne)n als Anschauungsbeispiel zum Thema Meinungsfreiheit Mohammedkarikaturen gezeigt – samt Hinweis, dass muslimische Schüler zuvor die Klasse verlassen könnten. In der Folge mobilisierte ein Vater im Internet gegen den Pädagogen. Nach jüngsten Meldungen soll er mit dem 18-jährigen gebürtigen Tschetschenen in Kontakt gestanden sein, der den Lehrer schließlich in der Nähe der Schule enthauptete.
Landesweit werden nun Maßnahmen zum Schutz von Lehrkräften gefordert, ein bereits geplantes Gesetz gegen „Separatismen“ und Hass im Netz soll verschärft und Anfang Dezember beraten werden. Während der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zuletzt anti-islamische Agitation vorwarf, kamen vom neuen Rektor der großen Pariser Moschee, Chems-Eddine Hafiz, deutliche Töne: Er kritisierte in Le Monde „wegsehende Kommunalpolitiker“, die „unkontrolliert Vereine subventioniert und damit einen Teil unserer Jugend islamischen Werbern“ bzw. der Kriminalität „ausgeliefert“ hätten.