Marcus Rashford Rassismus Fußball EM 2021 - © Foto: Getty Images / Christopher Furlong

Fußball-EM 2021: Mit Herz gegen Rassismus

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Verlieren ist eine Kunst. Wer das versteht, beweist Anstand und Würde. Nach dem verlorenen EM-Finale haben viele englische Fans gezeigt, dass sie es nicht verstanden haben. Ausgerechnet im Mutterland des Fußballs haben sie die Seele des Spiels verraten, besudelt und beschmutzt. Die Enttäuschung über die Niederlage ihrer Nationalelf schlug um in blanken Rassismus. Er richtete sich vor allem gegen die drei „Spieler of Color“, die im Final-Krimi ihre Elfmeter verschossen: Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka. Gleich nach Abpfiff wurden sie in den sozialen Netzwerken beschimpft, beleidigt und zum Sündenbock erklärt.

Dass Englands Spieler während des Turniers ein klares Zeichen gegen Rassismus gesetzt hatten, indem sie vor allen Spielen auf die Knie gegangen waren, hat offenbar wenig gefruchtet. Von einigen Fans wurden sie dafür sogar ausgebuht. Das offizielle England zeigte sich entsetzt: „Dieses Team verdient es, als Helden gepriesen zu werden“, twitterte Premier Boris Johnson. „Wir sind angewidert“, so der Englische Fußballverband (FA). Doch der kennt das Problem auch aus den eigenen Reihen: Erst 2020 hatte Ex-FA-Chef Greg Clarke u.a. wegen rassistischer Äußerungen zurücktreten müssen. Auch das andere England setzte ein Zeichen – etwa mit vielen Solidaritätsbekundungen über dem beschmierten Wandgemälde des 23-jährigen Marcus Rashford in Manchester, der sich in Großbritannien für sozial benachteiligte Kinder engagiert.

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