6681233-1961_45_07.jpg
Digital In Arbeit

In Israel bleibt es beim alten

Werbung
Werbung
Werbung

Als die Wahlen im September nur eine kleine Reduzierung der regierenden Partei, der Mapai Ben Gurions, mit sich brachten, so daß das gemeinsame Ziel aller anderen Parteien, sich ein für allemal der Mapai, die seit Gründung des Staates die Zügel führte, zu entledigen, nicht erreicht worden war, kam es zu einem anderen Versuch. Die vier größten Parteien setzten ihre weltanschaulichen Differenzen beiseite und schlossen sich zu einem Block zusammen, um der Mapai bei den Koalitionsverhandlungen derart schwere Bedingungen vorzulegen, daß Ben Gurions Partei auf kaltem Weg abgewürgt würde. Es war ein verzweifelter Versuch. Eine religiöse, eine liberal-bürgerliche und zwei linkssozialistische Parteien, von denen zumindest die eine für eine radikale Änderung der westlich orientierten Außenpolitik Israels ist, für mehr als die Dauer einer oder zweier Verhandlungssitzungen mit der mit der Regierungsbildung beauftragten Mapai zusammenzuhalten, war von vornherein aussichtslos. Der Unterhändler der Mapai, der Finanzminister Esch- kol — hinter dem natürlich, dirigierend, der Parteichef Ben Gurion stand —, erkannte dies schnell und führte dementsprechend die Verhandlungen mit jeder Partei gesondert. Der Arbeiterflügel der orthodox-religiösen „Agudah” schloß äls erster ein Abkommen mit Eschkol.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung