Als die Wahlen im September nur eine kleine Reduzierung der regierenden Partei, der Mapai Ben Gurions, mit sich brachten, so daß das gemeinsame Ziel aller anderen Parteien, sich ein für allemal der Mapai, die seit Gründung des Staates die Zügel führte, zu entledigen, nicht erreicht worden war, kam es zu einem anderen Versuch. Die vier größten Parteien setzten ihre weltanschaulichen Differenzen beiseite und schlossen sich zu einem Block zusammen, um der Mapai bei den Koalitionsverhandlungen derart schwere Bedingungen vorzulegen, daß Ben Gurions Partei auf kaltem Weg abgewürgt würde.
Jahrelang hat man das zweigeteilte Berlin mit dem zweigeteilten Jerusalem verglichen. Der vornehmlich von Touristen gebrauchte Vergleich war aber schon deshalb falsch, weil die augenfälligsten Voraussetzungen nicht stimmten: in Jerusalem nimmt keiner der beiden Teile von dem anderen auch nur die geringste Notiz. An der Teilungslinie hört für jede der beiden Städte mit dem Namen Jerusalem nicht nur die Stadt und der Staat, sondern auch die zur Kenntnis genommene Welt auf. Seit dem 13. August nun ist es doch etwas anders geworden. Wenn man seit diesem Tag mit einem deutschen Touristen die
In den Jahren knapp nach dem ersten Weltkrieg und in der Zeit, da sich die ersten Anzeichen eines „praktischen“ Antisemitismus, zuerst in Polen, Rußland und in der Ukraine und nachher in Deutschland, bemerkbar machten, waren die Einwanderer — gleichviel ob sie allein oder in kleinen organisierten Gruppen kamen — zumeist Einzelgänger, junge Pioniere ohne Familie, die häufig sogar gegen den Willen ihrer Familie Europa verließen, um am praktischen Aufbau einer neuen sozialen und nationalen, bewußt oder unterbewußt religiös konzipierten Ordnung teilzunehmen. Es war also eine