Herr Topfbratan ist in Seemannskreisen kein Unbekannter. Schon seine Herkunft — der Vater war Binnenschiffer auf dem IJ — verlieh ihm jenen scharfen, maritimen Blick, der ihm später als Kassenwart des Rudervereins „Het Spaarne“ sosehr zustatten kam. Die Ehe mit der Tochter eines Kleingärtners führte ihn auch in jene Kreise ein. Konnte es wunder nehmen, daß, als ein Teil der feinchristlichen Sozialisten sich in dessen Vaterstadt zu einem neutralen abweisenden Block abspaltete, sie den Blick auf diesen Mann fallen ließen? Nein, keineswegs. Willigte Topfbraten ein? Tatsächlich
„Ist es wahr, daß Sie eine Zeitschrift gründen wollen?“„Ja, das wollen wir.“„Und wie ist dieser Plan so plötzlich gekommen?“„Dieser Plan ist nicht plötzlich gekommen. Er ist gewachsen.“„Du liebe Zeit, wie merkwürdig! Wann?“„Eines Abends. Wir saßen beisammen, lauter begabte junge Menschen, die etwas anderes wollten. Und auf einmal begriffen wir, was es sei: eine Zeitschrift.“„Eine literarische Zeitschrift?“„Nein. Breiter. Eine Zeitschrift allgemein kultureller Tendenz.“„Gibt es nicht schon mehrere solcher Zeitschriften?“„Nicht in dem Sinne, in dem wir
Wer Mittwochabend in Zandvoort dem städtischen Orchester aufmerksam zuhörte, hat sich nicht verrechnet. Man kehrte munter heim, die Ueberzeugung mit sich tragend, daß das Zandvoorter Musikleben, wiewohl es die Kinderschuhe noch nicht abgelegt hat, sich dennoch auf dem guten Wege befindet und durch ständiges Durchhalten (ich denke hier vor allem an die Streicher, die Bläser und das Schlagwerk) an Höhe und Tiefe gewinnen kann. Denn mit gutem Willen kommen wir noch nicht ans Ziel. Es oll gearbeitet werden. Und feste. Ich denke hier vor allem an die Bläser. Die Holzinstrumente klangen
Sofort nach dem Feuer eilten wir zu demFeuermeister von Amsterdam, Herrn Koperbuik, der uns, sich die Hände reibend, in der Türöffnung entgegentrat.„Das“, rief Herr Koperbuik aus, „war wieder einmal ein echtes, anständiges Großfeucr, nicht wahr?“„Was ist ein Großfeuer, Feuermeister?“„Das wissen wir nicht. Wir unterscheiden blinden Lärm, Schornsteinfeuer, Kleinfeuer und Großfeuer. Aber was das ist, das wissen wir nicht.“„Aber, wie wußten Sie denn, daß dieses ein Groß.....“„Von den Journalisten. Die sehen das sofort. Wir löschen nur. Weiter stehen wir zu dem
Eines Nachmittags wollte ich meinen alten Freund Grobbelvink, Direktor des Museums „Amsterdamer Kunstbesitz“, noch aufsuchen. Grobbelvink war immer ein Mann nach meinem Herzen gewesen. Am Morgen seiner Volljährigkeit war er im Bett wach geworden und hatte den Entschluß gefaßt, von diesem Augenblick an nie mehr etwas zu tun. Er hatte eine Lüsterjacke angezogen und weiter sich darauf beschränkt, alle Arbeit planmäßig zu meiden. Seine Treue diesem Prinzip gegenüber wurde schließlich belohnt. Als er dreiundfünfzig Jahre alt war, bot man ihm die Direktorstelle eines Museums an, das
Sehr verehrter Herr!Ihre unbescheidene Frage, ob ich eine eigene Bücherei besitze, kann ich zu meinem Vergnügen bejahend beantworten. Ich habe so schrecklich viele Bücher und wohne überdies in solch einem schrecklich kleinen Häuschen, daß es heute oder morgen noch einmal auseinanderbersten wird. Ein Mann der Versicherung, der neulich fruchtlose Versuche anstellte, mich gegeh Einbruch zu versichern, schätzte die Zahl der Bücher, die man bei mir stehlen könnte, auf gut 25.000. Er hat mich dann nicht versichert, einsehend, daß dieses für jeden Einbrecher unausführbare Arbeit sein
Er ist der meistgelesenste Schriftsteller Hollands.Er wurde am 2. März 1913 im Haag geboren, fing schon in seiner Gymnasium’ zeit seine literarische Laufbahn an. Al Junge von t8 Jahren schrieb er für seine Klassengenossen das Parodiedraraa .Blut und Liebe“.Nach seinem Abitur studierte er einige Zeit Jura zu Amsterdam und Psychologie und Philosophie zu Nimwegen, aber keine dieser drei Fakultäten war imstande, ihn zu fesseln. Sie hinterließen nichts anderes als ein fruchtbares Arsenal für kostbare Satiren, Der juristischen Umständlichkeit, der philosophischen Dialektik und dem
Haarlem, im Juli„Bund ohne Namen“, wer kennt ihn? — Und doch ist er schon eine Macht. Seine Partisanen streifen schon durch das ganze Land. Sie tragen keine Waffen, aber sie sind Kämpfer. Kämpfer für den Frieden. Nicht in großen Scharen. Jeder für sich, durch sein persönliches Beispiel. Der Stifter des Bundes ist Henri de Greeve, ein Priester aus der Diözese Haarlem. Der Name hat in ganz Holland guten Klang. Man pflegt von Henri de Greeve zu sagen: „Er kann reden wie Brugman“. Brugman war einer der berühmtesten Kanzelredner des Mittelalters in den Niederlanden.Schon als