Mai 1945. Die Achsenmächte sind endgültig niedergebrochen und die kümmerlichen Reste ihrer Armeen ziehen sich in zwei Kolonnen von der Balkanhalbinsel zurück. Die nördliche, über Kroatien und Slowenien zurückgehend, kommt bis Bleiburg in Kärnten, wird dort von den Engländern entwaffnet und den Partisanen übergeben, die südliche zieht sich entlang der Küste zurück, überquert Istrien und gelangt in den Raum von Triest. 18.000 Kroaten, 4500 Italiener, 1500 Deutsche, und etwa 1200 Oesterreicher im Verband der Wehrmacht. Nach langen Märschen und erbitterten Kämpfen kommen sie
Als die deutschen Truppen Jugoslawien im Mai 1945 verließen, schlössen sich ihnen, als Nachhut, die Reste der regulären kroatischen Armee an — 150.000 Mann. Parallel mit ihnen flüchteten rund 60.000 Volksdeutsche, Frauen und Kinder.Nach erfolgreichen Kämpfen mit- nachdrängenden bulgarischen Truppen und Tito-Partisanen überschritten die Flüchtenden die Drau und erreichten am 15. Mai das Bleiburger Becken. Die kommandierenden Generäle wollten ihre Leute den inzwischen bis nach Südkärnten vorgedrungenen Engländern, nach den Bestimmungen der am 2. Juli 1929 von 48 Staaten
Im düsteren Gefängnis von Sremska Mitrovica lebt der Gefangene Nr. 6880. Er unterscheidet sich von den andern nur dadurch, daß er selbst einmal bestimmen konnte, wer hinter Gitter kam, galt er doch als „Kronprinz“ im Jugoslawien Titos. Die Tat, derentwegen sich seine Welt auf die Größe einer Zelle reduzierte, war ein Manuskript, das, herausgeschmuggelt, als Buch später ungeheures Aufsehen erregte. Es hieß „Die neue Klasse“.Das Geburtsdatum des stämmigen, dunkelhaarigen Bauernsohnes ist nicht bekannt. In Montenegro, wo er zur Welt kam, hat das nie eine besondere Rolle gespielt,