Als der unselige Erste Weltkrieg ausbrach, war ich elf Jahre alt. Immer mehr sehnte man sich nach dem Ende des Völkermordens. Zuletzt lautete die Bilanz: zehn Millionen Gefallene, zwanzig Millionen Verwundete, allein in Österreich-Ungarn 1,200.000 Tote und 3,600.000 Verwundete.Der alte Kaiser war 1916 gestorben, sein Begräbnis war die letzte Demonstration einer mitteleuropäischen Großmacht. Im selben Jahr wurde Ministerpräsident Graf Stürgkh vom Sohn des großen Viktor Adler hinterrücks erschossen. Zur selben Zeit starb mein Großvater August Rauscher, k. k. Vizepräsident der Polizei.
Seitdem sich die Menschen zu sozialen Gemeinschaften zusammengeschlossen haben, gibt es politische Propaganda — das heißt also seit Jahrtausenden. Sie fußt auf dem Wunsch und oft der Notwendigkeit, den Mitmenschen Auffassungen und Uberzeugungen zu übermitteln und auf diese einwirken zu lassen, respektive widerstreitenden Einflüssen zu begegnen.Ihre Formen und Mittel variieren nach den vorhandenen Möglichkeiten, dem Stand der Zivilisation und Technik, der Kulturstufe und nach den gegebenen Situationen.Ein Beispiel für sehr viele: Es ist ein Unterschied, ob die Machthaber oder die
Das folgende Kapitel ist dem soeben erschienenen Werk „3000 Jahre politische Propaganda“ entnommen. (Verlag Herold, Wien, 468 Seiten, 135 Abbildungen im Text, 81 Abbildungen auf Kunstdruckpapier, Preis 185 S.) Ueber einen Tatsachenbericht hinausgehend, bildet das Werk einen interessanten und amüsanten Behelf, in der Vielfalt modernster politischer Beeinflussung offene Augen und klares Denken zu bewahren.