Das Jahr 1965 erhält für Österreich durch das Gedenken an zwei schicksalhafte Wendepunkte unserer jüngsten Geschichte eine besondere Weihe. Wir feiern heuer die zwanzigste Wiederkehr des Tages, an dem unser Staat, der im Bewußtsein seiner Bewohner nie untergegangen war, auch politisch neu erstand. Ebenso freudig erinnern wir uns der historischen Stunde vor zehn Jahren, in der die Unterzeichnung des Staatsvertrages unserem Lande die volle Freiheit und Souveränität wiedergab. Den offiziellen Feiern, mit denen die Republik, Länder und Gemeinden, des 27. April 1945 und des 15. Mai 1955
Es ist ein wenig sinnvoller Zug unserer auf Sensationen und Superlative eingestellten Zeit, Ereignisse darnach zu werten, ob sie größer oder bedeutungsvoller als vorhergehende vergleichbare seien. Von einer Institution wie die Wiener Messe, die seit über vier Jahrzehnten — von einer relativ kurzen Zwangspause abgesehen — zweimal jährlich mit umfassenden Leistungsschauen der Wirtschaft vor die Öffentlichkeit tritt, darf man nicht erwarten, daß sie sich jedesmal mit sensationellen Neuerungen oder sprunghaften Wachstumsraten selbst übertrifft. Natürlich ragen aus einer so langen Reihe
Schon immer bot die Wiener Messe Gelegenheit, durch das freie Zusammenwirken von Ausstellern und Einkäufern aus den verschiedensten Ländern die im europäischen Wirtschaftsraum tätigen Kräfte sinnvoll zusammenzuführen. Diese Form des risikofreudigen Wirtschaften mit dem Blick auf die Einheit und Festigung des größeren Marktes in Europa bestand schon lange, bevor die verschiedenen Wege zur vertraglich festgelegten europäischen Integration beschritten wurden.Es ist ein bemerkenswertes Kennzeichen, daß die europäische Integration zuerst in den Kreisen der Wirtschaft angestrebt wurde und