In der modernen Industriegesellschaft kommt dem Sparen eine zentrale ökonomische und soziale Funktion zu. Sparneigung und Sparfähigkeit der Bürger bestimmen entscheidend die Einkommens- und Vermögensverteilung, insbesondere Art und Umfang der öffentlichen und privaten Investitionen. Sparen und Investieren sind wesentliche Determinanten der Konjunktur- und Finanzpolitik und damit ein zentrales Steuerungselement in der Volkswirtschaft.
Für eine wachsende Volkswirtschaft ist die Bereitstellung von zusätzlichem Kapital notwendig, um die Produktionskapazitäten ausweiten und neue, kostengünstige Produktionsverfahren einführen zu können. Dieses Kapital muß durch Sparen gebildet werden, das heißt, es muß auf möglichen Konsum verzichtet werden. Wenn wir eine wachsende Volkswirtschaft haben wollen, dann muß gespart werden. Freilich bedeutet das noch nicht, daß jeder einzelne sparen muß. Die Ersparnisbildung müßte in einer Volkswirtschaft nicht vom privaten Haushalt getragen werden. Das Kapital kann auch durch
Der K<mjunfeturaufschwung der österreichischen Wirtschaft, der im Jahre 1968 begann, wird sich im Jahre 1969 weiter fortsetzen. Während das reale Brattonationalprodukt dm Jahre 1968 um mehr als 4 Prozent gewachsen ist, bestehen für 1969 gute Aussichten auf ein Wachstum von mehr als 5 Prozent. Vorläufig ist noch der Export die wichtigste Konjunkturstütze, kräftige Impulse gehen vor allem von der deutschen Konjunktur aus. Die starke Belebung der Industrieproduktion ist besonders in den exportorientierten Branchen zu beobachten, die Produktion von Investitionsgütern hinkt nach, weil die
Als ein kleines Land kann Österreich nur dann ein zumindest ebenso großes Wirtschaftswachstum wie andere Industrieländer erzielen, wenn es mit anderen Ländern Waren, Kapital, Fachkräfte, Unternehmerinitiative und Ideen austauscht. Solange vom Ausland her starke Expansionswellen auch Österreichs Konjunktur und Wachstum förderten, war der Vorteil einer engen Verflechtung mit der Weltwirtschaft deutlich zu erkennen. Die rascheste Wachstums- und Emeuerungsphase der österreichischen Wirtschaft, die nach dem Krieg einsetzte und bis etwa 1960 andauerte, war zu einem bedeutenden Teil der
Der Aufgabenkreis der staatlichen Finanzpolitik ist vor allem seit dem Ende des zweiten Weltkrieges beachtlich ausgeweitet worden. Zu der gewissermaßen klassischen Funktion derFinanzpolitik. le&jfaJ£m&,teJmr latigkeir. zu decken, kam ein neuer umfass£fßf5rSteuerpolitik müßten ausschließlich fiskalisch ausgerichtet sein und nach Neutralität in bezug auf die Wirtschaft streben, konnte nicht gehalten werden. Es wurde begonnen, die von der Wirtschaftstheorie erarbeiteten Möglichkeiten, mit Hilfe finanzpolitischer Maßnahmen Ordnungspolitik, Konjunkturpolitik und schließlich auch
Wenn ich heute auf den „Furche”-Artikel vom 7. September zurückkomme, der als „noch ein Wort zur geplanten Steuersenkung 1958” unter dem Titel „Mißverständnis der Familienpolitik” erschienen ist, so möchte ich gleich vorausschicken, daß meine folgenden Ausführungen weder die Bedeutung der Familienpolitik schmälern noch als ein familienpolitischer Essay verstanden sein sollen. Es geht mir vielmehr darum, die wichtigen Bestimmungsstücke für eine Steuersenkung darzulegen, also zu zeigen, daß für einen Finanzminister die Gestaltung eines Steuertarifes in erster Linie durch