Die Zimmerwände meiner Kindheit waren grau. Ich weiß nicht, ob diese Farbe, die so viele Jahre meines Lebens umgab, nicht untergründig die Tönung meines Gemütes und meiner Weltsicht im Guten wie im Bösen für alle Zukunft entscheidend beeinflußt hat. Es mochte, als es noch frisch und neu war, ein helles Grau gewesen sein, sanft wie das Licht stiller Regentage. Zu der Zeit jedoch, da es sich meiner Erinnerung unvergeßlich einprägte, war es schon nachgedunkelt, und von Jahr zu Jahr verriet es mir mehr vom Geheimnis ängstlich verborgener Not, darin ich früh erkennend aufwuchs.Ich kann
DER WANDERERDer Apfel ist nicht mein, der Brunnen nicht vorm Haus, noch Blume, Kind und Stein. Ich geh nur ein und aus mit brüderlichem Wind in Dorf und Feld, und Wald, und alle Dinge sind so heilig und uralt.Mit Regen, Tau und Schnee fällt Stern und Jahr vorbei voll Falter, Korn und Reh ins Lied, dran ich mich freu.Ich schau die Sonne an: o Armut, die nicht kränkt! O, daß ich atmen kann! Wer hat mich so beschenkt?AN DAS JAHRLieße sich doch deine Fülle erlernen und deine Demut, die nichts mehr behält, sondern reif unter läuternden Sternen in die Herbste Erwartender fällt.Ängstliche
Wer immer einen Weg sucht zu sich, zum andern oder gar zu dem, was über allem ist, wird das Gespräch als Mittel der Klärung und Läuterung lieben. Die einen üben es als hohe Kunst, den andern blüht es als innige Natur. Der Meister bedarf seiner nicht minder als der Schüler. Wem es aus Einsamkeit versagt ist, wer es aus Schweigsamkeit ablehnt, erfindet notwendig das Selbstgespräch. Ob wir nun mit dem leidenschaftlichen Willen des Gestaltenden teilnehmen, des Ergriffenen verkünden oder uns nur mit der stillen Bereitschaft des Hörenden ins Verstehen neigen, immer gehen wir verwandelt