Es scheint, als ob alles, was mit ihm in Zusammenhang steht, auf Paradoxa aufgebaut wäre. De Gaulles Zauber ist jenem eines Sternes zu vergleichen, dessen Licht aus der erhabenen Ferne kommend erhellt und leuchtet, aber nicht erwärmt. Im Vergleich zu seinem Volke ist er kalt und zurückgezogen und bei weitem nicht eine Figur, wie man sich einen volkstümlichen Politiker vorstellen möchte. De Gaulle ist aber auch nicht Politiker im hergebrachten Sinne und hat dazu weder Talent noch Bereitschaft. Er macht kein Hehl daraus, daß er diesen Durchschnitt von Politikern, die ihre Parteiintercssen
Es ist schon eine alte Lehre, diese Lehre vom amoralischen Staat. Machiavelli und tfobbes glaubten sie aus der Wirklichkeit abzulesen, und die meisten Politiker handelten nach dieser Lehre, auch ohne sich zu ihr zu bekennen. Lange noch fand sie ein Gegengewicht in den christlichen Vorstellungen und auch ganz bestimmt in der praktischen Notwendigkeit, sich nicht in allen Fällen nach ihr zu richten. Je stärker nun die Machtmittel und der Tätigkeitsbereich des Staates wurden, um so gefährlicher jene Lehre. Der Staat, der sich zum Maß aller Dinge erhebt und gleichzeitig seinen amoralischen
Während die französischen Besatzungsorgane in Deutschland sich bereits durch das seelische Dilemma gekämpft haben, was es bedeutet Besieger eines gehaßten Feindes zu sein und seine Verwaltung zu führen, änderte sich am Ton des Mutterlandes gar wenig, wenn die Rede auf Deutschland kam. Die Besatzungsbehörden haben ihren Haß schon längst verloren, wenn sie auch einige Ortsnamen, wie Oradour-sur-Glane zum Beispiel, auch nicht vergessen haben. Aber es ist unmöglich, jemanden zu hassen, wenn man ihm gleichzeitig tagtäglich helfen muß. Und so ist langsam der Ausdruck „nos ennemis, les
Wenn man früher von Kolonien; vom Kolonialreich sprach, dachte man an Großbritannien und es tauchten Szenen aus vor langem gelesenen Büchern empor: Der britische Resident und seine schwarzen Untertanen, so wie sie Wallace in seinen Afrika-Büchern beschrieben hatte. Für den durchschnittlichen Kontinentaleuropäer gewann das Wort „Kolonien“ erst nach dem ersten Weltkrieg eine Wichtigkeit, die in einigen Jahren wieder dahinschwand. Und wenn er in seiner Zeitung allein das Wort Indien las, da seufzte er, und blätterte weiter.Der zweite Weltkrieg hat aber die Bedeutung der Kolonien —