Der Ausgang der Wahlen zum Kärntner Landtag war für die Großparteien überraschend: Die Sozialisten haben nicht, wie sie insgeheim und mit Recht befürchteten, Stimmen verloren, sondern einen unerwarteten Treueerweis des Wählers erfahren. Der Volkspartei ist es dagegen nicht gelungen, das heißersehnte dreizehnte Mandat zu erringen. Da es aber bei den Sozialisten für das neunzehnte Mandat auch nioht reichte, die Freiheitlichen und Kommunisten ihre Stellung halten konnten, bleibt das bisherige Kräfteverhältnis im Landtag (18 SP, 12 VP, 5 FP, 1 KP) unverändert. Sieht man von den
Gerne hätte die sozialistische Landtagsmehrheit das Land an der bevorstehenden herbstlichen Kraftprobe in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg teilnehmen lassen. Nachdem die Volkspartei ganz entschieden abgelehnt und darauf verwiesen hatte, daß die Verlängerung der Legislaturperiode seinerzeit auf Wunsch der Sozialisten erfolgte, lag es bei den Sozialisten, sich den weiteren sachlichen Argumenten ihrer Gegner zu fügen oder aber die bisherige politische Praxis fortzusetzen und ihren Willen mit Hilfe des einzigen Kommunisten im Landtag durchzusetzen. Sie entschieden sich für den ersteren
Noch fehlt das Geschichtswerk, das die Ereignisse des 12. Februar 1934, von der Leidenschaft zur Wahrheit beseelt, schilderte: die Handelnden im Vordergrund, die sich weniger Gefährdenden im toten Winkel der MG-Garben und die im Hintergrund Wirkenden oder schon Nachwirkenden. Das Fehlen einer solchen Arbeit ist beklagenswert, denn es steht jetzt, am Vorabend des Februargedenkens, zu befürchten, daß der Politiker und nicht der dazu nach 40 Jahren berufene Wissenschaftler das Maß der Schuld verteilen wird. Dabei geht es weniger darum, festzustellen, wer den ersten Schuß abgefeuert hatte,
Auf Dr. Gunther Nennings Beitrag „Katholik und Sozialist“ ging uns eine große Anzahl von Zuschriften zu. Folgende Stellungnahme erschien uns besonders wertvoll. Die Redaktion.