Der moderne Fremdenverkehr liebt es, im Zuge seiner Massenbesuche Länder und Städte nicht nur von dem dadurch gebotenen Gesichtswinkel zu sehen — er schafft es unausweichlich, fallweise ganz bestimmte Züge und Eigenheiten der aufgesuchten und bewunderten Örtlichkeiten und Gegenden herauszuheben und sozusagen zu Wesenheiten zu verdinglichen. Nicht etwa nur deshalb, weil es sich dabei um Sehenswürdigkeiten, um „land-marks“ handelt. Weit mehr wohl, weil sich ein sorgfältig Katalogisiertes und Etikettiertes zu gefälligen Schabionen zusammenballen läßt, die sich, dem Tempo unserer
Im Lauf des vergangenen Sommers entdeckten die Triestiner sozusagen wieder ihr Meer, die im Sonnenglast unerträglicher Hitze blau schimmernde Adria — zur Ausübung der mannigfachsten Arten des Wassersports. Dies stellte eine Triester Tageszeitung mit gewisser Bitterkeit fest. Und nicht ohne Grund. Denn trotz allen guten Willens, den langsam chronisch werdenden Nöten des Triester Hafenverkehrs Abhilfe oder Besserung zu bringen, ist es nicht gut um Triest bestellt. Lassen wir zunächst die Zahlen sprechen. Innerhalb des ersten Halbjahres 1962 wurden bei den Triester Lagerhäusern 1,032.000
Wenn man in der Gegenwart nach Triest eine Reise unternimmt und, gleichviel welcher Nationalität, einmal dort daheim war, so bricht die Adria-stadt und ihr Hafen ihr irgendwie beklemmendes Schweigen. Sonst stumme Zeugen einstiger Prosperität führen eine beredte, legendäre Sprache, jenseits von Gut und Böse der Tagespolitik.Im Hafen ist das Leben eine schwankende Größe geworden. Ziffern und Zahlen allein schaffen keine Klarheit. Plötzliche Rückschläge im Güterumschlag sind an der Tagesordnung, wohl durch die oftmaligen Arbeitsniederlegungen und Streiks der Hafenarbeiter mitbedingt.