Pläne sollte man erst veröffentlichen, wenn sie keine mehr sind, wenn sie zur Realität werden. Dennoch will ich dem Ersuchen der „Furche“ nachkommen und auf der Basis unserer Vorhaben für die Zeit der Wiener Festwochen die Bilanz im vorhinein ziehen, im Vertrauen darauf, daß die Beziehungen dieser Zeitung zur „Macht des Schicksals“ hinreichend gut sind, um mein Unterfangen nicht als leichtsinnige Hypothek auf die Zukunft erscheinen zu lassen.Die Wiener Staatsoper beabsichtigt, während der Wiener Festwochen und darüber hinaus bis zum Ende dieser Spielzeit einen möglichst
Die Wiener Festwochen 1964, die letzten, für die ich verantwortlich zeichne, fallen mit der Erfüllung einer Idee zusammen, die mich seit meiner Berufung Im Jahre 1960 durch Vizebürgermeister Mandl nicht mehr losgelassen hat. Diese Idee ist nicht patentiert und nicht vor Nachahmung geschützt, sie kann daher ohne weiteres verraten werden: mit einem Schlagwort könnte man sie als die Idee der „totalen Festspiele“ bezeichnen. Etwas weniger journalistisch ausgedrückt, sollte sie um jaicht&.>weiüger wirksam-sein:. Deaa,. sie besteht in der Einreihung sämtlicher kultureller
Als der Schreiber dieser Zeilen noch an der Spitze der Wiener Staatsbühnen stand, hatte er bereits im Jahre 1945 den Entschluß gefaßt gehabt, die künstlerische Entwicklung der österreichischen Bundestheater nicht nur mit allen Mitteln und aller Liebe emporzureißen, ohne Rücksicht auf sich und andere, sondern es lag schon damals in der systematischen Arbeit, im Auslande möglichst rasch davon Kunde zu geben, daß dieses Oesterreich in erster Linie als geistige Macht und als Kulturfaktor zu leben hat, und man damit nicht nur sich selbst das österreichische Nationalbewußtsein wiedergeben