Das „Lichtpfennigbuch“ der Pfarre Abtenau, die seit Staufertagen dem Salzburger Erzstifte St. Peter inkorporiert ist, bewahrt in seinem um 1600 geschriebenen Text die Inschrift, die der damals bestehende Hochaltar der Kirche „an der Thür“, also wohl an den Flügelrahmen trug: „Als man zeit hat 1518 Jahr ist vollendet diss Werkh durch MeisterAndre Lackbner vom Hellein als geregiert der grosmechtige Kaiser Maximilian. Hoc opus pinxit Utalricus Pocks-perger Lunelacensis.“ Sie gab den ersten Hinweis auf zwei Künstler, die in den letzten Jahren der Maximilian-Zeit, den ersten
Oft drängt sich uns bei Betrachtung spätmittelalterlicher und neuzeitlicher Sakralplastik und zum Teil auch alter sakraler Gemälde der unabweisbare Eindruck auf, daß die in diesen Werken dargestellten göttlichen und legendären Personen eine solche Fülle individueller menschlicher Züge., an sich tragen, daß sie uns nicht als freie künstlerische Gestaltungen, sondern als die wörtliche Übertragung von Naturvorbildern in die Kunstwerke hinein, als Bildnisse erscheinen. Man glaubt in diesen Fällen allgemein, daß hinter diesen Kunstwerken als Vorbilder reale Persönlichkeiten gestanden
Kürzlich untersuchte der Verfasser dieser Zeilen in einer Kirche des Mondseelandes ein ihm seit langem bekanntes, total vernachlässigtes Tafelgemälde, Tempera auf Fichtenholz, 555 mal 740 mm, das durch einen prächtigen hochbarocken Rahmen aus der Werkstätte des Mondseer Bildhauers Meinrad Guggenbichler auffiel. Trotz der Verschmutzung der Tafel konnte man auf ein bedeutendes Originalgemälde aus jener Blütezeit des Kunstschaffens des Stiftes Mondsee schließen, die unter dem prunkliebenden Abte Wolfgang Haberl (1499 bis 1521), dem Freunde Maximilian L, erlesene Werke der Malerei erstehen
Es ist geistesgeschichtlich aufschlußreich, die Ursprünge des Gedankens des Denkmalschutzes zu erfassen. Eine seit langem erkannte geschichtliche Selbstverständlichkeit ist es, daß künstlerisch stark schöpferische Zeitalter mit naiv unbekümmertem Kraftbewußtsein eigene Werke an Stelle der Werke der Vergangenheit setzten, weil diese nicht mehr dem eigenen Formempfinden entsprachen. So hat in Südeuropa die Renaissance mit doktrinärem Eifer Werke der Gotik beseitigt und in unseren Alpenländern der Barockstil vielfach rücksichtslos in den mittelalterlichen Denkmälerbestand