Westliche Missionsmethoden haben Im Laufe der Jahrhunderte fast ebenso viele Fehler im Reich der Mitte begangen wie die westliche Politik. Darüber kann auch die Tatsache nicht hinwegtäuschen, daß in den ersten 40 Jahren des 20. Jahrhunderts die Chinamission ihre Blüte entfaltete, daß die Kirche in China in diesen vier Jahrzenten — die zwar ebenfalls noch ihre Opfer forderten, jedoch bis zum Jahre 1949 keine staatliche und von der Regierung gelenkte Verfolgung mehr aufwiesen — immer mehr Christen Christus zuführte, bis sich 3,5 Millionen Menschen im Reich der Mitte zum Katholizismus
Im Jänner 1969 konnte man folgende Meldung aus Rotchina lesen:„In einen wahren Freudentaumel hat die Bevölkerung des kommunistischen China nach Angaben von Radio Peking die Meldung versetzt, daß der greise KP-Vorsitzende Mao Tse-tung bei bester Gesundheit sei und vor zwei Tagen an einer Massenkundgebung der Volksbefreiungsarmee teilgenommen habe. Mit Gesang und Tänzen, Freudenfeuern und Großkundgebungen habe die Bevölkerung ihrer übergroßen Begeisterung Luft gemacht.“ Liest man diese Nachricht, dann fragt man sich unwillkürlich: Hat Rotchina seine innere Krise überwunden? Wo sind die „Roten Garden“, wo sind die Rebellen, wo sind die Studenten, die sich laut und offen gegen Mao und einzelne seiner Helfershelfer erhoben haben? Was hat es mit den Meldungen auf sich, wonach in verschiedenen Städten Straßenschlachten und Massenverhaftungen stattgefunden haben? Ist Mao heute stärker denn je? Und im Gefolge dieser Fragen erheben sich neue: Wird die Chance, daß Rotchina eines Tages wieder eine echte Demokratie erhält, von Jahr zu Jahr geringer? Ist der Katholizismus, der in 650jähriger Missionstätigkeit unsägliche Opfer gebracht hat, endgültig tot? Und welche Folgen ergeben sich aus der blutigen Schießerei an der sowjetisch-chinesischen Grenze?
ZU PFINGSTEN 1915, vor fünfzig Jahren, rückten die Tiroler Standschützenbataillone ins Feld. Weit über 30.000 waffenfähige Tiroler, der jüngste knapp 15, der älteste weit über siebzig, meldeten sich zu den Waffen, mit einer Selbstverständlichkeit, wie sie in der ganzen Militängeschichte der Welt kein zweites Mail verzeichnet ist. Es war ein Aufgebot, wie es keinem Land Europas möglich gewesen wäre; ein Aufgebot aber auch, das nicht nur das „beste“, sondern auch wirklich das „letzte“ war.Wer aber waren diese Stand-chützen? Woher kamen diese Formationen? Wer berief sie ein?