In einem stattlichen Buche von 233 Seiten ) behandelt der Innsbrucker Germanist Eugen Thurnher den Anteil Südtirols an der mittelalterlichen Heldendichtung, am Minnesang und am alten Volksschauspiel. Wie schon der etwas unbestimmte Titel „Wort und Wesen in Südtirol” nicht sosehr auf eine klare und nüchterne Bezeichnung des Inhalts Wert legt, sondern eher auf eine hintergründige Beziehung der Dichtung zu tieferen Seins- schichtcn hindeuten möchte, so begnügt sich der Verfasser im ganzen Buche nicht mit einem quellenmäßig gesicherten Tatsachenbericht, sondern sucht seinen Stoff
Am 16. Dezember 1944 trafen die Propsteikirche St. Jakob in Innsbruck zwei Fliegerbomben, sdilugen ihr Querschiffgewölbe ein und zerstörten zum größeren Teil auch die von Cosmas Damian Asam gemalten Dedkenbilder. Solange üie nationalsozialistische Herrschaft noch dauerte, durften keinerlei Sicherungsarbeiten vorgenommen werden, wodurch während des Winters begreiflicherweise noch weitere Sdiäden entstanden. Erst nach dem Zusammenbruch konnte man mit den Wiederherstellungsarbeiten beginnen, die durch den allgemeinen Arbeiter- und Materialmangel sehr behindert sind. Es ist das persönliche
Zum Allerschönsten, was das alte Rom zu bieten hat, gehört es, durch die Ruinen der von Augustus, Tiberius, Vespasian, Domitian und Septimius Severus erbauten Kaiserpaläste zu streifen. Ähnlich wie der Name Casars — Kaiser, Zar — zur allgemein europäischen Bezeichnung der höchsten Herrscherwürde geworden ist, haben alle glanzvollsten herrschaftlichen Wohnsitze der Welt, haben alle Pfalzen, Paläste und Palasse ihren Namen den kaiserlichen Prunkbauten am Palatin entlehnt. Die Erinnerung an den einstigen Glanz gibt diesen ausgedehnten, aber heute so stillen Ruinen den höchsten Reiz
Rom, im Oktober 1945 Die Fahrt von Florenz nach Siena führte ms durch das Hügelland von Toscana, das zu den anmutigsten Landschaften von Italien gehört. Das Auf und Nieder des welligen Bodens, die silbernen Ölbäume und dunklen Zypressen, die Landhäuser und Kastelle, die verblauenden Höhen im Hintergrunde — das alles konnten wir am frühen Vormittag und von der Fahrt noch nicht ermüdet, um so behaglicher genießen, als auch hier die Straßen gut repariert und von Kriegsschäden kaum etwas zu merken war. Erst als wir bei Poggibonsi die Bahnlinie überquerten, säumten unseren Weg
Florenz, im Oktober 1945 Die Oktobersonne hatte sich verkrochen nd in den Gängen des Giardino Boboli, die von streng geschnittenen Bäumen und Gebüschen gebildet werden, herrschte schon herbstliche Kühle und Düsterheit. Plötzlich aber riß mich ein überraschender Anblick aus meinen melancholischen Betrachtungen. Ich war nämlich gerade an das Ende eines Laubenganges gekommen, das auf einen freien Platz mündete. Dieser Platz, sonst wohl ein farbenprächtiges Blumenparterre, war freilich der Not der Zeit entsprechend in einen Acker verwandelt worden, aber im Rahmen der dunkelgrünen