Enea Silvio Piccolomini, später Papst Pius IL, hat um 1440 die Wiener Landschaft beschrieben; Antonio de Bonflni, Historiograph des ungarischen Königs Matthias Corvinus, übernahm die Schilderung fast wörtlich in seine 1545 in Basel erschienene Chronik: „Wiens ganzes Gebiet ist ein ungeheurer, herrlicher Garten.“ Der spätere Schottenschulmeister Wolfgang Scbmeltzl aber ließ in seiner „Comoedia der Hochzeit zu Cana“ (1543) den Wein vom „Kalnberg“ loben.Verlassen wir Wien über Lainz und Mauer, ehemals Dörfer am südwestlichen Stadtrand, dann kommen wir zuerst nach Rodaun, wo
Die lange Laufzeit von Bergmans umstrittenen Film „Das Schweigen zunächst im Premierenkino, dann in den Nachspielhäusern ließe — gemessen an der Tatsache, daß Filmkunst sich nur schwer verkauft — auf außerkünstlerische Zugkräfte schließen. Die Reaktionen des Publikums — Schweigen während der Vorstellung, kaum anzügliche Bemerkungen, kein Gelächter; Schweigen oder Debatten nach Verlassen des Kinos — drücken dieser Annahme den Stempel der Oberflächlichkeit auf. Man hat diesen Film interpretiert und gegen ihn polemisiert, die Intimitätsverletzung abgelehnt, die Ehrlichkeit
TOTE GLEISE mit ausgedienten Waggons künden Zagreb an; anderswo machen sich Bauern zum Aussteigen in ihrem Dorf bereit, das in sonnenversengter Ebene liegt; Arbeiter verlassen unseren Zug in einem ungepflegten Industrieort. Sie kehren heim — wir fahren durch fremdes Land.Ich konnte ihre Sprache nicht verstehen, aber ich spürte ihre Erwartung, die gewisse Aufregung, die die vertrauten Erkennungszeichen: Baumgruppen, Brücken, Fabriksschlote, tote Gleise, auslösen; ein Warten, das jeder kennt, auf Rückkehr in eine Geborgenheit, mag sie auch in nichts anderem als dem Ablauf langgeübter