Nach zweijährigem Stillstand werden auf Zypern am 15. Juni die Wiedervereinigungsverhandlungen zwischen dem griechisch-zypriotischen Rumpfstaat und der seit 1974 abgetrennten türkischen Besatzungszone im Norden der Insel wieder aufgenommen. Dieser Durchbruch kann zunächst auch als Erfolg des österreichischen UNO-Generalsekretärs Kurt Waldheim gewertet werden.Waldheim war am 18. und 19. Mai persönlich in die zweigeteüte Hauptstadt Nikosia gekommen. Von den beiden Seiten der „grünen“ Demarkationslinie brachte er den griechischen Präsidenten des Gesamtstaates, Spyros Kyprianou, und
Eine rasche Wiederaufnahme der seit mehr als einem Jahr unterbrochenen direkten Verhandlungen zwischen der griechischen und der türkischen Volksgruppe auf Zypern wird im zweigeteilten Nikosia zu beiden Seiten der von UNO-Soldaten bewachten „Grünen Linie“ als nächster Schritt nach der Begegnung des neuen türkischen Regierungschefs Ecevit mit seinem griechischen Amtskollegen Ka-ramanlis erwartet. Obwohl die zypriotischen Führer Kyprianou und Denk-tasch bei dem griechisch-türkischen Gipfeltreffen fehlten, stand die Zypernfrage im Mittelpunkt der Beratungen.Daß die Mittelmeerinsel durch
Im griechischen Teil Zyperns läuft der Wahlkampf um die doppelte Nachfolge des Erzbischof-Präsidenten Ma- karios auf vollen Touren. Doppelt deswegen, weil die von ihm in Personalunion vereinten Ämter eines Erzbischofs der orthodoxen Inselkirche (seit 1950) und eines Präsidenten der zypriotischen Republik (seit 1960) jetzt getrennt vergeben werden müssen. In beiden Fällen ist die gesamte Bevölkerung stimmberechtigt. Auch im kirchlichen Bereich hat sich auf Zypern die frühchristliche Praxis einer direkten Volks wähl erhellten. Während in den Patriarchaten von Konstantinopel, Alexandria
In Zyperns zweigeteilter Hauptstadt Nikosia amtiert Präsident Makarios längst nicht mehr in dem neugotischen Hügelschlößchen, das er 1960 als Erbe des britischen Gouverneurs übernommen und nur um eine orthodoxe Hauskapelle erweitert hat. Beim Juli-Putsch des Jahres 1974 ist diese Residenz durch Granaten der zypriotischen Handlanger von Griechenlands damaliger Militärjunta in Trümmer geschossen worden. Seit seiner triumphalen Rückkehr findet man den Erzbischof-Präsidenten in einem nüchternen Bürohaus am südlichen Stadtrand. In dem Komplex sind jetzt auch die meisten anderen
Auf den vorgeschobenen Stellungen der zyperngriechischen „Nationalgarde“ um Nikosias nordöstlichen Vorort Kaimakly blicken schnurrbärtige Krieger in grüner Felduniform grimmig ins „Feindesland“ hinüber. Von hier bietet sich die tiefste und beste Einsicht in das von türkischen Invasionstruppen 1974 besetzte Gebiet, aus dem damals eine Viertelmillion Griechen und Armenier in panischer Furcht die Flucht ergriff. Zurück blieben nur einige um keinen Preis von Haus und Hof zu trennende Alte, orthodoxe Mönche in ihren versteckten Klöstern der nördlichen Küstenberge.Zwei Jahre lang