(Ruhrland- und Folkwangmu-seum Essen; bis 3. Februar) Deutschlands ehedem konzentrierte Industrieregion will vom „Koh-lenpott-Image" loskommen, deswegen initiierte die Universität Bochum eine Großausstellung „Vergessene Zeiten - Das Mittelalter im Ruhrgebiet". Die Gestaltung der rund 500 Exponate umfassenden Schau wurde vom Wiener „Büro für angewandte Geschichte" durchgeführt.Über ein raumfüllendes Schachbrett wird der Besucher in die Bereiche ritterliches, bäuerliches, klösterliches, volksfrommes und städtisches Leben gewiesen. Neben wertvollen Leihgaben, unter
Die von Politikern, Technikern und Wirtschaftsleuten herbeigesehnte und vergeblich herbeigeredete Versöhnung von Ökologie und Ökonomie hat eigentlich Gustav Mahler schon um die Jahrhundertwende fertiggebracht.Die Anekdote berichtet, daß Bruno Walter damals bei seiner Ankunft zu einem Besuch in Steinbach am Attersee die Berg- und Seelandschaft wortreich bewunderte. Worauf ihn Gustav Mahler auf die Realität aufmerksam machte: „Sie brauchen da gar nicht hinzusehen, das hab' ich alles schon wegkomponiert!”Indessen steht selbstverständlich das solcherart Verbrauchte heute wie damals noch
Die geistlichen Köpfe saßen damals locker. Im 12. Jahrhundert, zu derselben Zeit als Thomas Beckett im Dom von Canterbury ermordet wurde, geschah Ahnliches im Salzkammer gut. Konrad Bosinlother, ein Clunia-zenser, der von Siegburg im Rheinland als Reformabt nach Mondsee berufen wurde, fand im Wald bei Oberwang den gewaltsamen Tod, weil er Seelsorge und Klosterrecht allzu eifrig wiederherstellen wollte und dadurch mit den weltlichen Mächten in Konflikt geriet.Der Mondseer Mönch Luithold schrieb sein lyrisches Märtyrerlob. Die Verehrung des Mondseer Volksheiligen aber erstarb fast mit der
Die Grenzen des Atterseegebietes und des Attergaus sind bis heute nicht scharf zu ziehen und zeigen sich eher in einer bestimmten Kulturlandschaft, die in des Wortes doppelter Bedeutung tradiert und zunehmend wiedererweckt wird.Außer im Rittersaal von Kammer wird nun auch in der Pfarrkirche St. Georgen im Attergau sommerlich musiziert, der Schloßhof von Wartenburg wurde für Theatergastspiele geöffnet, in Weyregg, Steinbach, Unterach und Attersee florieren Galerien. Schloß Walchen bildet mit einem Kulturkreis und dem Kinderweltmuseum gewissermaßen einen Eckpfeiler dieser Saisonkultur.In
Das ungarische Original dieses Romans erschien 1957. Es könnte auch 50 Jahre, früher erschienen sein. Denn die Gesellschaft, in der sich die Geschichte abspielt, ist unangefochten patriarchalisch, eine Gegenwart von gestern, gespenstisch irreal, im Stile eines bäuerlichen Realismus geschildert. Die junge Witwe eines reichen Bauern empfindet statt der Trauer, die sie nur heuchelt, mehr und mehr Kontaktarmut. Das Schicksal entreißt ihr auch das einzige Kind. Die Heldin endet in stolzem Schwachsinn. — Eine Probe möge die bedenkliche Nähe dieses Romans zum Kitsch erhellen: „Verspätete
In der Reihe der beliebten kleinformatigen Obderennsia bietet der Verlag nun ein Gegenstück zu seinem 1968 erschienenen Großformat „Das Mühiviertel“ an. Kristian Sotriffers Band nannte sich im Untertitel „Traum einer Landschaft“. Das Werk des Ehepaares Schober wäre dazu die Realität derselben Landschaft, nicht erträumt, sondern erwartet, praktisch greifbar und nachvollziehbar gemacht.Das Buch ist trotz seiner vorwiegend praktischen Aspekte doch etwas mehr als die Berg- und Wanderplaudereien Hannes Loderbauers. Die Autoren sind beruflich der Volkskunde und dem Landesarchiv