(11. Fortsetzung und Schluß) Am Abend erschien Herbert, wie es verabredet war, in meiner Wohnung und begleitete mich zur Mmoritenkirche. Er ließ mich am Sarge Agnetens allein. Ich verblieb geraume Zeit in der Totenkammer und fühlte dann plötzlich Herberts Hand auf der Sdiulter, die mich mahnte, daß es Zeit zum Abschiednehmen sei. Einen weiteren Abschied hatte ich ja nicht mehr zu nehmen, nach allem, wie ich jetzt zu Agnetens Gatten stand. Ich hatte, ein ver-sdiwiegen Geächteter, von diesem Manne mich fern zu halten und auch von Agnetens Bestattung. Doch fühlte ich mich stark genug,
8. FortsetzungSo kam es, daß wir drei uns schon von den ersten Minuten an verbunden fühlten, während Agnetens Gatte, vielleicht nicht ohne Absicht, uns kühl als Außenstehender gesellt blieb. Ich versuchte es vergebens, um der gesellschaftlichen Lüge willen, zu der ich mich verpflichtet glaubte, einige Wärme der Verbindlichkeit zwischen uns und ihm zu erzeugen. Ich gab es aber bald auf, um mir selbst nicht zu schaden, und erkannte auch an Agnetens Blick, daß solches Spiel vor ihrer Klugheit nicht bestehen konnte.Im übrigen empfand ich in Agnetens Nähe die gleiche heiße Beglückung
6. FortsetzungIch blieb nun, nadidem die beiden mir entschwunden waren, noch eine Weile an meinem Tisdie sitzen und überdachte, was nun ferner zu geschehen habe. Da keine Nötigung für mich bestand, vor Abend in der Stadt zu sein, beschloß ich, den Nadi-mittag auf der Höhe zu verbringen. Es war eine dunkle Botschaft in mir, als könne es mir beschieden sein, Agnete noch heute ungestört zu sehen und zu sprechen.Sie kennen vielleicht den berühmten Weg durch den Eckenwald zur Arzler Alpe? Den ging ich ein Stück hinauf, bis ich zu einer Bank kam, von der sich mir eine wunderbar weite