Ein überaus sympathisches, menschliches, ja weises Buch schrieb Hanns Koren, der nicht nur als Präsident des Steiermärkischen Landtages und emeritierter Ordinarius für Volkskunde, sondern mit Recht auch als Schriftsteller einen guten Namen genießt. Seine „Nachlese“ besteht aus zwei Teilen, „Momentaufnahmen“ und „Notizen zum Tag“.Der Großvater „vom Vater her“ schwebt wie ein lichtes Traumbild vor des Lesers Augen und ist doch fest im Irdischen gegründet. Er ist eines von zwölf Bauernkindern aus der ehemaligen Südsteiermark. Mit zwanzig, mittellos und zu Fuß, ist er
Am Anfang stand das Heimweh. Es überwältigte den elfjährigen Knalben, der in Begleitung des Vaters auf Umwegen von Spittal an der Drau nach Wien1 fuhr. Schließlich siegte die Neugier, und in Eisenstadt, beim Zuhören der ausge- tausditen Erinnerungen zwischen dem Vater und dessen Schwester, verspürte er zum erstenmal den Anhauch der Geschichte. Das mächtige Haus der Esterhazy spielte in der späteren Generationenabfolge der Familie eine bedeutende Rolle. Der Ururgroßvater, Melchior Ritter von Pawlowski, war Kapitän der fürstlichen Leibgarde gewesen und hatte hoch Joseph Haydn als
Die neuen Gedichte der Erika Mitterer, gesammelt unter dem Titel „Klopfsignale“, tragen den vollen Klang der älteren weiter. Der dichterische Atem ist ungebrochen, er bleibt im „Windschutz der Unsterblichkeit“. Die unverbrüchliche Standfestigkeit, diese nicht auflösbare Bindung von Werk und Leben, ergreift. Sie bezeugen auf eine unwiederholbare, weil individuell geprägte Art die Unverwundbarkeit des dichterischen Wortes. Die so oft beschworene gesellschaftliche Auflösung, ihre Umfunktionierung und angestrebte Veränderung können ihm nichts anhaben, vermögen seine Strahlkraft
Ich habe vor mir ein Manuskript. Es stammt von Fred Hennings, und man kann es wohl einen Essay nennen, einen Versuch, sich selber und anderen auszudeuten, wie die inneren Wege gelaufen sind, die der Kammerschauspieler zum Topographen und von da zum Schriftsteller gehen mußte. Währenddes ich das Manuskript durchlese, strahlt von seinen Seiten der gleiche Zauber auf mich ein, der mich schon früher in Bann geschlagen hatte, dann immer, wenn ich den Autor persönlich vor Augen hatte, als fröhlichen Kameraden auf Streifzügen durch den Wiener Wald, als Vortragenden im großen Saal der Urania,
Der Mann, den zu würdigen, zu feiern und zu danken wir, seine nächsten Freunde, uns hier versammelt haben, verbreitet in jedem von uns, sobald wir seiner auch nur ansichtig werden, Heiterkeit und ein Frohbefinden der Seele. Es wird hell in unserem Gemüt, wenn wir seiner aus der Entfernung gedenken. Aufgeregtes beruhigt sich, wir finden zur Gelassenheit, selbst der sprichwörtlich böse Nachbar, den es ja nicht nur in der Literatur gibt, erscheint uns plötzlich erträglicher. Mit einem Wort, die dumpfe und lastende Welt, die uns zuweilen bedrängt, verwandelt sich ins Leichte und Heile,