Auf dieser auch unter dem Überfluß leidenden Welt gibt es — man höre und staune — 84, in Worten: vierundachtzig, Festivals der zehnten Muse (die allen ihren Schwestern gewidmeten Festspiele erreichen diese stattliche Zahl nicht). Es gibt sie vom australischen Melbourne bis zum kanadischen Vancouver, an lateinamerikanischen Gestaden, im mexikanischen Hochland, an der Moskwa, an Rhein, Ruhr und Spree, in der Südsee, am Karibischen Meer, zu Füßen des Himalaja, des Libanon, der Pyrenäen und sogar, wie beabsichtigt, im zentralafrikanischen Busch, wo man dank des rührigen
Wer aus Wien nach Berlin kommt, findet im Theaterleben zwei interessante Erscheinungen vor: das Nebeneinander von acht Theatern in den Westsektoren und neun Theatern in den Ostsektoren, und dann die auf den ersten Blick vielleicht überraschende Tatsache, daß in beiden Welten Oesterreicher, Prominente und weniger bekannte, als Leiter, Schauspieler, Regisseure eine bedeutende Rolle spielen. — Das Berlin der 1930er Jahre war, nicht zuletzt mit seinen vierzig Theatern, die bewegteste, turbulenteste, experimentierfreudigste Stadt des kulturellen Lebens in jener Zeit kurz vor Hitler, die so
„Gedanken zu dem Thema: Sprache und Religion“ hieß ein Vortrag, den Universitätsprofessor Dr. Wilhelm Hävers vor der im Rahmen der katholischen Ho c h-schülergemeinde zusammengetretenen Arbeitsgemeinschaft für Studierende der Germanistik hielt.„Es ist bisher wenig beachtet worden“, so führte Prof. Hävers aus, „welch tiefe Wirkung die Religion auf die Struktur einer Sprache ausübt. Erst die ethy-mologische Bedeutungsforschung eröffnete uns den Zugang zu jenen in gleicher Weise philologischen wie ethnologischen Problemen. Ein besonders charakteristisches Beispiel ist der
Im Auditorium Maximum der Universität Wien sprach Prof. Dr. Hans Mayer über „Die österreichische Schule der Nationalökonomie“.Die Entwicklung der österreichischen Schule der Nationalökonomie, so führte Professor Mayer aus, ist ein einzigartiges Ruhmesblatt in der Geschichte der österreichischen Wissenschaft. Nach dem Zerfall der mittelalterlichen Welt, die in der göttlichen Ordnung Thomas' von Aquino ihr Prinzip fand, begann man sich empirisch den weltlichen Systemen zuzuwenden, an Stelle der göttlichen Ordnung trat die natürliche. Das erste geschlossene System der