Unmittelbar vor Beginn des weite Weltkrieges schuf Anton van Duinkerken eine groß dreiteilig Anthologi der niederländischen katholischen Dichtung des Mittelalters, der Gegenreformation und der Emanzipation. In meisterhafter Synthese von literarhistorischem Spürsinn und künstlerischer Wertschätzung zeigt r nicht nur di Spitzen der Kontinuität, sondern auch in der meist vergessenen Gebetsbuchliteratur entdeckte er wahrhafte poetische Inspiration. Besonders deutlich wird da im zweiten Teil wo er die Zeit behandelt, als in der Republik der Sieben Vereinten Niederlande der Katholizismus
Die nationale Unabhängigkeit Hollands ist aus dem Kampf um die Gewissensfreiheit der Calvinisten geboren. Daß dann der Religionsfriede zwischen Katholiken und Protestanten, von dem Vater des Vaterlandes, Wilhelm von Oranien, so heiß ersehnt, nicht zustande kam, ist nicht zuletzt aus dem geographisch-militärischen Zufall zu verstehen, der das Land während des Freiheitskrieges in zwei Hälften teilte: den Süden und das Land jenseits der großen Flüsse. Wer aber auf Grund des Schlagwortes „Pro-testantse Natie“ das Land und seine Bevölkerung studiert, kommt bald zu der Erkenntnis, daß
In Holland müssen die Kinder in der Sdiule genau so viel lernen, wie in allen anderen Ländern, aber in keinem Lande der Welt müssen sie sich so viele Jahreszahlen einpauken. Der Freiheitskrieg gegen die Spanier, der „tachtigjarige oorlog“, 1568 bis 1648, liefert allein 80 Jahreszahlen und das Zehnfache an Ereignissen, die jedes Kind einmal gekannt hat. Aber was man davon auch vergißt, so gibt es doch keinen, der je die Belagerung H a a r 1 e m s aus seinem Gedächtnis entwischen läßt. Wenn er auch nicht mehr weiß, wann es eigentlich gewesen ist, so kennt er doch Ripperda, den