„Alle Schätze der Welt“ heißt der Erstlingsroman Peter von Woinovichs, mit dem ihm gleich der große Wurf geglückt ist. (Biederstein-Verlag, München. 560 Seiten.)Aus ererbten Familienpapieren schildert der Autor das seltsame Lebensschicksal seines Urgroß-onkels Omar Bey, dem er die Erzählung in den Mund legt.Als Sohn eines österreichischen Offiziers geboren, aber in Ungarn aufgewachsen, kämpft der Held des Romans 1848/49 in den Reihen der Madjaren. Nach dem Zusammenbruch der Insurrektion flüchtet er in die Türkei. Dort wird er Moslim, nimmt den Namen Omar an und bringt es, erst
Wer heute einen Kulturredakteur oder Verlagslektor nach Doderer fragt, wird in vielen Fällen die Überraschung erleben, in ein völlig unwissendes Gesicht zu blicken. Weitesten Kreisen unserer Heimat ist dieser Autor unbekannt, der immerhin schon mit zwei größeren und zwei kleineren Romanen vor die Öffentlichkeit getreten ist: 1924 erschien „Die Bresche“, 1930 „Das Geheimnis des Reichs“ (ein Roman aus Sibirien), 1938 „Ein Mord, den jeder begeht“ und 1940 der Barockroman „Ein Umweg“ (unter dem Titel „Sursis“ tür Plön von Blaise Briod übertragen). Vorangegangen war
Am. 31. Mai hatten wir die wenigen Zeilen gelesen, die den Tod Hermann Brochs meldeten. Tage nadiher traf in Wien ein Brief in. Der Empfänger, Brochs langjähriger Freund George Saiko, selbst ein bedeutender Dichter, war durch Broch mit einem Züricher Verleger in Verbindung gekommen und dabei nicht gut gefahren. Darauf beziehen sich Brochs anteilvolle Worte.Und da er gerade vom Romansdireiben spricht, ist er wie von selbst mitten in dem Thema, das ihn Zeit seines Lebens quälend beschäftigte. Denn er war dem heutigen Gerede über die Problematik des Romans weit voraus, hatte er es doch mit
Vnm*t tfichter hatten dem Stockholmer Komitee vorgeschlagen, Hermann Broch den diesjährigen Nobelpreis für Literatur zu verleihen. Damit wurde er als der bedeutendste lebende österreichische Epiker anerkannt. Das Komitee entschied jedoch anders, obwohl Brochs ethische, humanitäre, ja pazifistische Strebungen in reinstem Einklang mit den Nobelpreisstatuten stehen. Man denke bloß an seinen Aufsatz .Trotzdem: Humane Politik“, der selbst wieder nur eine simplifizierte Vorarbeit für die auf drei starke Bände angelegte „Massenpsychologie“ ist, die er, wie alles, was er tut,