Die wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit ließen Österreich in der Folge zu wenig über die Grenzen schauen. Noch ist Zeit, einen „Ausbruch aus Krähwinkel” zu machen.
„Pro Stück habe ich einen Verlust von 12 Prozent, aber der Umsatz macht’s“. Dieser alte kabarettistische Scherz, mit dem einst das Jammern als der Gruß der Kaufleute persifliert worden ist, gewinnt gegenwärtig eine völlig andere Dimension und Bedeutung. Für viele exportorientierte österreichische Industrieunternehmungen stellt er - so paradox es klingen mag - derzeit die exportpolitische Preisphilosophie dar.
In einem Wahljahr, in dem nicht nur alle Probleme politisiert, sondern auch emotionalisiert werden, erhält die Frage nach der Investitionsbereitschaft der Industrie zuweilen eine politische Schlagseite dahin, als ob die Industrie aus politischen Absichten investitionsunwillig sei. Wenn die Frage nach der Investitionsbereitschaft der Industrie gestellt wird, so kann die Antwort nur in einem größeren Zusammenhang gegeben werden.
Anläßlich der Unterzeichnung des Abkommens zwischen Österreich und den Europäischen Gemeinschaften hat sich die Vereinigung österreichischer Industrieller mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit gewandt, die sie unter das Motto „An alle: Bereit sein für einen neuen Abschnitt“ gestellt hat.In der Tat, die Unterzeichnung dieses Vertrages ist eine Zäsur in der Geschichte der Zweiten Republik, eine Zäsur, die wir aber keineswegs mit Bangen oder Kleinmütigkeit registrieren müssen. Österreich wird also in allerkürzester Zeit mit einem großen Markt in Europa konfrontiert sein,