Im Burgenland müssen die Parteien erst lernen; diesen Eindruck gewinnt der unvoreingenommene Beobachter der umstrittenen Reform der Landesverfassung. Wie es scheint, dürfte diesen Lernprozeß besonders die SPÖ notwendig haben.Alles im irdischen Leben ist verbesserungsbedürftig, auch unsere rechtsstaatliche Ordnung. Nur muß man sich hüten, Verfassungsreformen in ein Gerangel um Machtbehauptung oder Machtgewinn umzu-funktionieren. Es wäre vermessen zu behaupten, die derzeitige Landesverfassung stimme mit dem Ideal überein. Aber man darf auch nicht die mit den Stimmen der SPÖ und FPÖ
Die Eisenstädter Diözesansynode hat sowohl eine spirituelle als auch eine strukturelle Komponente. Es geht dabei einerseits um die Erneuerung der Glaubensgesinnung und der Glaubenshaltung und anderseits um eine Verbesserung des derzeitigen kirchlichen Instrumentariums auf Diözesan-, Dekanats- und Pfarrebene.Das Zweite Vatikanische Konzil hat den katholischen Christen des Erdkreises ein neues Kirchenbild („Kirche ist Volk Gottes“) vor Augen gestellt, das Bewußtsein der Geschichtlichkeit der Kirche vertieft und auf Grund der biblischen Besinnung in Erinnerung gerufen, daß sich die
In der burgenländischen Gemeinde Mogersdorf gelangt am 2. August am Schllößllberg das szenische Oratorium „Der Tor und der Tod“ von Hugo von Hofmannsthal, vertont von Professor Stummer, zur Uraufführung. Im Oratorium unternimmt Professor Stummer den Versuch, die ganze Handlung der Totentanzkomödie in einzelne Stücke und Tänze zu gliedern, um dadurch eine vielschichtige und zugleich einfache Form des lyrischen Dramas zu gewinnen. Von der Einheit der musikalischen Konzeption her verbindet der Komponist nach dem Vorbild der Nummernoper Elemente der Romantik mit barocken Kleinformen
Eine theologisch wie pasitoral sehr aktuelle Tagung wurde in Wien abgehalten, die wegen ihrer kritischen Analyse der Glaubenssituation und der pastoralen Aktiven dar Kirche nach dem Konzil größte Beachtung verdient. Es handelt sich um den „Theologischen Tag“, unter dem Leitgedanken „Die Kirche im Dienst des Glaubens“ mit Referaten des Dogmatikers Dr. Walter Kasper aus Münster.Mit seltener Deutlichkeit wurde gesagt, daß Unruhe ein Zeichen des Lebens und nicht der Beunruhigung sei. Aber ebenso wurde davor gewarnt, die Substanz des Glaubens in eine humanitär verstandene
Die Gemeinde und der Mitmensch) sind ohne Zweifel für den Christen entscheidende Markierungen auf seinem Weg zu Gott. Denn Christ wird der Getaufte erst dann, wenn er sich von der Gemeinde der Glaubensgenossen und vom Mitmenschen anrufen und in Anspruch nehmen läßt. Wollte der Getaufte in. seinem Leben ohne brüderliche Gemeinde und ohne den Mitmenschen auskommen, würde er die christliche Botschaft verraten. Die Gemeinde ist nämlich der Raum, in dem der Getaufte als Bruder unter Brüdern existiert; die Mitmenschlichkeit, die Haltung, in der er sich täglich zu bewähren hat.Es scheint,
Wir schneiden mit dem Thema „Christ und irdische Wirklichkeit“ ein Problem an, das unser christliches Leben in ganz eminenter Weise berührt. Als Weltehristen umgilbt) uns die irdische Wirklichkeit auf Schritt und Tritt. Unser Leben vdllzieiht sich in einer weltlichen Atmosphäre und im Umgang mit der irdischen WirMichlkeit. Wo soll sich da das christliche Leben ereignen?Soll es sich neben und über dem Umgang mit der irdischen Wirklichkeit vollziehen? Ist Umgang mit der Wirtschaft, der Verwaltung, der Marktforschung, der Wlrtschaiftswer-bung, . dem Außenhandel und der Preisbildung
In einer Zeit der Unruhe und Unsicherheit in Glaubensfragen hat Papst Paul VI. ein Jahr des Glaubens proklamiert. Er will offenbar die Katholiken des Erdkreises aufmerksam machen, daß sie sich in der ersten Phase der nachkonziliaren Entwicklung neu auf den Glauben besinnen und ihr Glaubensleben überprüfen müssen. Selbstverständlich drückt sich in der Intention des Papstes auch eine gewisse Sorge aus. Der Papst weiß aber auch, daß man mit Sorge und Angst kein Glaubensjahr feiern kann. Denn der Glaube hat es immer mit Hoffnung und Zuversicht zu tun. Die Bibel berichtet uns, daß der Herr
Der Intellektuelle, sofern er wirklich als Intellektueller angesprochen werden kann, ist gerade heute von einer ständigen inneren Unruhe getrieben, von seelischen Spannungen erfüllt und epochalen Problemen aufgewühlt. Von ihm erwartet man, daß er überall die Probleme sieht und die Fragen aufwirft. Aber noch mehr verlangt unsere ungeduldige und pragmatische Zeit in Kirche und Welt vom Intellektuellen. Er soll überall praktikable Lösungs-möglichkeiten anbieten. Aber er kann bestenfalls das Suchen nach Lösungsimöglichkeiten erleichtern helfen. Es ist heute die große Gefahr des
Nicht selten schließen innerkirchliche Diskussionen, die von Laien geführt werden, mit der Forderung nach einer verbindlichen Theologie der Laien und der Welt; handelt es sich um Priester, wird einer Theologie des Priestertums und einer bibelorientierten Theologie des Bischofsamtes das Wort geredet. Es soll nicht geleugnet werden, daß diese Wünsche ihre Berechtigungen haben. Aber zu-mindestens ebenso aktuell ist die Forderung nach einer Theologie der öffentlichen Meinung in der Kirche, die wieder eng verknüpft ist mit der Theologie der Ortsgemeinde und des Bischöfsamtes. Wenn unsere
Die Zeit der Synoden ist in der Kirche Österreichs angebrochen. Eine Diözese nach der anderen läßt aus dem Mund des Diözesanbischofs die Abhaltung einer Synode verlautbaren.Es -wird sich zunächst daher als notwendig erweisen, sich über die Zielsetzungen von Synoden klarzuwerden. Man hat bei den ersten Konzilssessionen immer wieder darauf hingewiesen, daß zwar die konkreten Ergebnisse der Beratungen sehr gering waren, aber der Geist des Konzils habe Triumphe gefeiert. Es geht also offenbar bei einer Synode zuerst um die Ergriffenheit vom heiligen Pneuma, und dann erst um Konstitutionen
Der Tourismus, auf den man in katholischen Kreisen manchmal mit Verachtung herabblickt, hat auch für den kirchlichen Raum seine Bedeutung. Man lernt die Glaubensbrüder in anderen Ländern kennen und kann sich auf Grund kritischer Beobachtungen des kirchlichen Lebens des Gastlandes ein Bild machen über die Ferne oder Nähe der katholischen Lehensäußerungen in Stadt und Land zum Geist und Wollen des Konzils. Unerkannt zieht der gläuhige Tourist als einer unter vielen Touristen bei Führungen durch die Kirchen mit bedeutenden Kunstschätzen oder er geht mit dem Baedecker in der Hand auf
Will das Burgenland seine Gegenwart und noch mehr seine Zukunft meistern, müssen drei dringende Aufgaben angepackt werden:1.die Neuordnung des Siedlungsraumes,2.die Neuordnung des Bildungswesens und3.die Neuordnung der Gemeindestruktur. Damit sind nicht nur Existenzfragen des modernen Staates angesprochen, sondern auch Schicksalsfragen von Regionen, die am Rande der Wirtschaftsentwicklung liegen. Hat man noch vor zwei Jahrzehnten die Sozialpolitik als die Gemeinwohlpolitik schlechthin bezeichnet, so wird heute immer mehr die Raumordnungspolitik, die für die Wirtschafts-, Bildungs- und
Die höhere Schule ist durch die Industrie- und Wohlstandsgesellschaft geistig stark in Bewegung geraten. Lehrer, Studenten und Schulorganisation haben es daher nicht leicht, sich in der neuen Situation zurechtzufinden und sie ohne Konfliktstoffe zu bewältigen. Die höhere Schule bietet sich uns als ein getreues Spiegelbild der pluralistischen Gesellschaft an. Alle Ideologien, Weltanschauungen, Philosophien und Lebensauffassungen haben hier ihr Heimatrecht und bestimmen das, geistige und pädagogische Profil der höheren Schule der Gegenwart. Die Skepsis und der Attentismus sind unter den
Cum Christo et in ecclesia — mit diesen Worten interpretierte Bischof Dr. Stefan Laszlö vor dem Klerus des Burgenlandes die Ergebnisse der ersten Diözesansynode. Damit ist das Grundanliegen formuliert, das sich die Synodalarbeit zum Ziel setzte. Gewiß ging es auch darum, bisher geltendes Recht, das eine Vielzahl von Einzelverordnungen umfaßte, neu zu kodifizieren; die Elemente und die Stoßrichtung einer zeitgemäßen Seelsorge in den Blick zu bekommen und die Laienarbeit in das kirchliche Leben einzubauen. Aber diese Teilaspekte, die zwar in das Gesamtwollen der Synode wesentlich
Das Jahr 1960 wird als historisch bedeutsam in die Geschichte des Burgenlandes eingehen. Es bringt den Katholiken dieses Landes die langersehnte Erhebung der Apostolischen Ad-ministratur zur Diözese. Darüber hinaus hat dieses Ereignis seine staatspolitische Aktualität. Die Diözesanerhebung ist geradezu schicksalhaft mit der jahrelangen innenpolitischen Krise verknüpft, die durch den Streit um die Gültigkeit des Konkordates ausgelöst wurde; zugleich aber auch ein Faktum, das anderseits dazu beigetragen hat, die Beziehungen zwischen der Republik Österreich und dem Heiligen Stuhl aus dem