Als Luisillo mit seiner Truppe im Sommer 1960 im Rahmen der Salzburger Festspiele auftrat, konnte er als Leiter und Choreograph eines Volkstanzensembles klassiert werden. Kaum mehr. Heute rechtfertigt dieses Ballett, das an vier Abenden im Theater an der Wien gastiert, durchaus den Titel „Spanisches Tanztheater“. Zur Intensität und Echtheit der Darbietungen kommen heute: erhöhte Präzision, kunstvollere Choreographien und ein reicheres Repertoire, das vom einfachen Divertissement über die getanzte Ballade bis zu fast abstrakten Schöpfungen reicht. „Sinfonia Sevillana“ und „Sierra
Vor sieben Jahren gab es bei den Donaueschinger Musiktagen einen richtigen Konzertskandal, als während der Aufführung bzw. Tonbandwiedergabe der „Musique concrete“ von Pierre Henry zu dem Drama „O r p h e e“ ein großer Teil des Publikums protestierend den Saal verließ. Nun haben wir diesen inzwischen berühmt gewordenen neuen „Orpheus“ als abendfüllendes, zweiaktiges Ballett im Großen Haus am Ring gesehen und gehört. Und nicht einmal das Abonnementpublikum der Vorstellung vom 18. November zeigte sich schockiert oder gar pfeiflustig. Diese Ballettdichtung Maurice B e j a r t
Zwei italienische Kammermusik Vereinigungen von hohem Rang waren während der letzten Wochen im Konzefthaus zu hören. Dem Trio di T r i e s t e haben wir im Augenblick kein gleichwertiges an die Seite zu stellen; mit dem Collegium musicum Italicum ist höchstens die Bläserkammermusikvereinigung der Wiener Philharmoniker vergleichbar. — Die drei Triesti- ner spielen in der Regel auswendig Brahms, H-dur, und Schubert, B-dur; nur bei dem 1950 komponierten Trio von Bohuslav Martinu hatten sie Notenblätter vor sich. Das ermöglicht, bei aller Disziplin des einzelnen Spielers, Freiheit des