Es ist eine Binsenwahrheit, daß kein Buch eine Wirkung haben kann, wenn es nicht einen aufnahmebereiten Leserkreis vorfindet. Rous-seaus „Contract Sociale“ war wie ein Samen, der auf eineTi eigens für ihn geeigneten Boden fällt, und ganz das gleiche gilt Von Calvins „Insti-tutio“. Calvins Buch fand einen Leserkreis vor, der in einer erregten Stimmung leidenschaftlichen Protestes nach einem Ausweg suchte, um die Priester loszuwerden, ohne die Gesellschaftsordnung zu sprengen. Aber warum gerade dieser Ausweg? Und wie kann man es verstehen, daß die trockene, schematische Darlegung
;Alles, was unproportioniert ist, wirkt dadurch allein schon komisch. Es gibt nun etwas, das durch seine ungeheuerliche Unverhältnis-m.Hßigkeit von unerreichter Komik ist. Es gibt daäür keinen richtigen Namen. Ich meine den gewaltigen Zorn der Gelehrten, in dem man vielleicht eine moderne Form des alten Odium theologicum erblicken kann.Ich bin ein Fachmann auf diesem Gebiete, denai ich habe es selbst erlebt, und ich habe in Orten gelebt, in denen dieser Zorn wunderbar gedieh. Er ist von unerschöpflicher Komik.Eän Mann hat zum Beispiel alle erdenklichen historischen Quellen über einen
Bevor die Menschheit vom Fluch der Statistik geplagt war, lebten wir ein unschuldiges, glückliches Leben voll Lust und Freude und ließen uns von unserer gesunden schlichten Urteilskraft leiten. Wir wußten, wenn uns kalt war, und wir wußten, wenn das Wetter trocken war; wir wußten, was uns guttat und was uns schlecht bekam, und wir wußten, was die öffentliche Meinung sagte. Dieser Zustand währte durch viele Jahrhunderte, aber er war zu schön, um länger anzudauern. Der Statistiker wurde auf uns losgelassen. Er kam mit im Trosse der Entdeckungen und der Erfindungen und bildete einen
Es ist überaus anregend, die verschiedenen Formen und Gestalten der Lüge zu beobachten; eine solche Betrachtung gewährt uns nämlich einerseits Einblick in die schöpferische Erfindungsgabe der Menschen und bietet uns anderseits den unterhaltsamen Anblick der Gefoppten. Eine der milderen Arten der Lüge, die mir immer ganz besonderen Spaß bereitet hat, ist die Verwendung von Fußnoten in modernen Geschichtswerken.Die ganze Geschichte mit den Fußnoten hat sicher in der allerbesten Absicht angefangen. Die erste, bescheidene, kleine Fußnote diente lediglich der Unterstützung eines im Texte