Nicht ein kühnes, sondern eher ein „unterkühltes“ Pathos, das manchmal Ungeduld und Verbitterung zur Schau trug, zeigte Vizekanzler Dr. Pittermann bei seinem jüngsten Auftreten im Rahmen des Landesparteitages der burgenländischen Sozialisten. Pittermann präsentierte sich, wie ein Beobachter des Parteitages meinte, als ein alter sozialistischer Idealist, der in den letzten Jahren seines politischen Wirkens auf die Pragmatik einschwenkte und nun ungeduldig geworden ist, weil weder der Idealismus noch die Pragmatik ihn bisher zum Schöpfer eines sozialistischen Österreichs werden
In den ersten Tagen des Monats September war dem Burgerilsnd ein selten schönes und warmes HeFbstwet- ter geschenkt,’ das man hier als Altweibersommer bezeichnet. Es ist in der Tat ein angenehmes Wetter für alte Leute, das auf die physische und seelische Konstitution regenerierend wirkt und nach dem hitzereichen Hochsommer gleichsam neue Schaffensfreude den Dorfleuten einflößt. Deswegen nennt man den Altweibersommer im September auch einen „zweiten Mai“ des Jahres. Man spricht davon, daß der warme Altweibersommer manchmal auch alte Bauern, die im Ausgedinge oder, wie man es heute
Burgenländische Landespolitiker aus beiden politischen Lagern machen kein Hehl daraus, daß der Landespolitik eine neue Krisenphase bevorsteht. Man muß mit ihr nicht erst rechnen, meinen andere, denn die Krisenphase sei bereits Charakteristikum der gegenwärtigen Landespolitik. Verschiedene Ursachen mögen dazu beitragen. Das Koalitionsklima hat sich in letzter Zeit eheT verschlechtert als verbessert. Resigniert und enttäuscht spricht man in beiden Parteien der Landeskoalition von der Haltung des Bundes gegenüber dem ärmsten aller Bundesländer. Auch unter dem Kabinett Gorbach II wird