Um die heutigen politischen Zustände in der Republik Slowenien und die Rolle der Parteien, die sich in ihren Programmen auf die christlichen Werte und die Soziallehre der Kirche berufen, besser zu verstehen, müssen wir von vornherein auf die Zustände vor dem Sturz des Kommunismus aufmerksam machen. Die Folgen des kommunistischen Regimes sind schwer, obwohl sich die slowenische kommunistische Partei früher als die anderen Parteien für die Reformen und die Öffnung gegenüber dem Westen entschlossen hat.
Bevor wir uns den jetzigen und zukünftigen Formen der Zusammenarbeit zwischen den katholischen Diözesen Sloweniens und jenen in Österreich, Ungarn, Kroatien und Italien widmen, ist es sinnvoll, auf die engen geschichtlichen und kulturellen Bindungen aufmerksam zu machen, die in der Vergangenheit unsere Nationen, Kirchen und Staaten vereint haben. Aus dieser Perspektive und der jetzigen Situation werden wir leichter die neuen Zusammenarbeitsformen entdecken, die uns auch in Zukunft verbinden sollen.Tausend Jahre haben wir in einem gemeinsamen Staat gelebt. Als 1918 das Königreich der
Slowenien, auch Kroatien und teilweise Bosnien und Herze- gowina galten in der Vergangen- heit als katholische Länder. Das stimmt heute aber nicht mehr. Das haben sowohl religionssoziologi- sche Studien als auch die kirchliche Statistik bestätigt. Obgleich es noch eine verhältnismäßig große Zuge- hörigkeit zum katholischen Glau- ben gibt, sind Religionspraxis und die Beachtung der Kirchennormen und Glaubenswerte im alltäglichen Leben ziemlich gering.Als Faktoren, die die neue Lage der katholischen Kirche beeinfluß- ten, muß man erwähnen: die indu- strielle Entwicklung in den letzten