„Um Österreichs Volkskultur.“ Von Viktor von Geramb. Otto Müller Verlag, Salzburg 1946.Ein herzerfreuendes Buch. Viktor von Geramb, dessen Lebenswerk die Nationalsozialisten vernichten wollten, hat hier als mutiger Bekenner wieder angeknüpft, wo man ihm das Werk aus der Hand schlug. So wie unter der Zwangsherrschaft, blieb er auch Jetzt fern aller Konjunktur und zeigt uns den Weg aus der Vergangenheit durch die Gegenwart in .die Zukunft. Es werden nicht nur Grundfragen der Volkskunde, sondern auch Grundfragen unserer Kultur und unserer Zeit behandelt, das Buch ist überlieferungsgetreu
In einer glanzvollen Aufführung brachten die „Stephansspieler“ Calderons Drama „D er wundertätige Magu s“. Wie so viele große Werke des spanischen Barocks hat auch dies von Goethe und der Romantik hochbelobte Stück seinen Weg bisher nicht zu unseren Bühnen gefunden. Die Gründe dafür sind tiefliegend: Man scheute sich nicht nur vor dem Zauberapparat der spanischen Schaubühne des 17. Jahrhunderts, man erschrak vor viel Wesentlicherem, Gründigerem: die großartige monumentale Sicherheit dieser spanischen Welt in Glaube und Wissen, Gefühl und Leidenschaft stieß das bürgerliche
Am 6. Juli werden es 20 Jahre, daß der Dichter Franz Eichert im 70. Lebensjahr gestorben ist. Wie schnell doch die Welt vergißt. . Viele der heutigen Generation wissen kaum mehr von dem als Tyrtäus gefeierten Wiener Lyriker aus der Jahrhundertwende, einem Dichter starker, eigener Prägung, einem kenntnisreichen Sachwalter in literarischen Dingen, einem aufrechten Kämpfer für Wahrheit, Schönheit, soziale Gerechtigkeit und Menschenliebe, einem feurigen Harfenspieler des Herrn.In den „Modernen Dichtercharakteren“, dem Buch, das die neue Literaturbewegung in den achtziger Jahren
Der Tiroler Dichter Anton Müller, der sich nach dem Übersetzer des Hohen Liedes (um 1050) Willram und nach seinem geistlichen Stand und der sozialen Einstellung „Bruder“ nannte, war unter diesem Decknamen in seiner Heimat allgemein bekannt als Dichter und unterm Volk noch mehr als Prediger und Festredner. Er starb am 17. Februar 1939 und wurde unter außerordentlich großer Beteiligung im Innsbrucker Friedhof begraben; unter seiner Büste, die ihm jetzt als Grabmal gesetzt ist, steht: „Der Dichter Tirols“. — Das ist übertrieben; es gab neben ihm einige ihm zum wenigsten