In der von der UNESCO veröffentlichten und von Georges A. Codding junior verfaßten Untersuchung über den internationalen Rundfunk werden die Aufgaben der für fremde Länder bestimmten Sonderdienste folgendermaßen definiert: „Der Auslandsdienst des Rundfunks eines Landes hat im allgemeinen die Aufgabe, den übrigen Ländern die Quintessenz der Kultur und Ideen des betreffenden Landes zu vermitteln, über dessen Entwicklung und Geschehnisse objektiv zu berichten und dessen Standpunkt zu allen wesentlichen eigenen und internationalen Problemen und Situationen klarzustellen.“ Das ist an
Die meisten jener jungen Staaten in Asien und Afrika, die erst in den letzten Jahren oder ganz kürzlich ihre Unabhängigkeit erreicht haben und denen es oft noch am Allernötigsten für ihre Völker mangelt, haben trotzdem so schnell wie möglich Rundfunksender aufgestellt, um nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern auch die fremder, entferntester Länder ansprechen zu können. Die Gründe hierfür liegen tiefer als alles, das mit dem Wort „Prestige“ umschrieben werden kann. Es hat viel eher mit Kommunikation und Kontakt zu tun, deren Bedeutung in den letzten 50 Jahren ungeheuer
Daß ein Land andere Völker durch spezielle Radiosendungen in deren Sprachen anspricht, um sie mit seiner Kultur, seinen Auffassungen und seinem Wesen bekannt zu machen, hat etwas Nobles und Großherziges an sich. Es wäre in früheren Zeiten nicht nur aus technischen Gründen undenkbar gewesen und entspringt einem Zeitalter, in welchem Volksmeinungen ernster als früher genommen werden. Das steht nicht in Widerspruch zu dem Mißbrauch, der mit diesem Massenbeeinflussungsmittel auch gegenüber fremden Völkern betrieben wurde und wird — etwa zu lügenhaftem, eitlem Selbstlob der eigenen