Auch an der Mailänder Scalasind heuer wieder Sparzeiten angesagt. Wochenlang war die Eröffnungsgala mit Mozarts „Zauberflöte" gefährdet. Zähe Verhandlungen mit den Gewerkschaften und italienischer Improvisationsgeist ermöglichten das traditionelle Eröffnungsfest: Riccardo Muti am Pult, Regisseur Roberto des Simone und dem Ausstatterteam Mauro Ca-rosi und Odette Nicolet-ti - sie waren bereits mit ihrer Wiener „Cosi fan tutte" sensationell erfolgreich - gelang eine Produktion von Geschmack, delikaten Farben und der Präzision eines Zaubertheaters. Im Mittelpunkt stand Muti,
Wiens junge Theatergruppen brauchen Spielplätze. Häuser, in denen sie sich produzieren können. Wo Experimente möglich sind. Darüber sind sich eigentlich seit Jahren alle im klaren. Auch im Rathaus. Aber wen stört es schon? Da ist zum Beispiel Hans Grat- zers heimatlos „Werkstatt“, der das „Heimatkino“ versprochen wurde. Die Gruppe kurvt zur Zeit auf Tournee, weil für sie hier keine Spielwiese gefunden wurde.Aber was ist in der Zwischenzeit geschehen, also in all den Monaten, seit Gratzers „Werkstatt am Kärntnertor“ demoliert wurde, um jetzt in ein Planschbad mit
Wiens seit Jahren unter Beschuß stehende Festuwchen auf Reformwelle: Vizebürgermeister Fröhlich-Sandner, Wiens Kulturmutter, und vor allem Bürgermeister Gratz haben Gerhard Freund beauftragt, ab 1978 den Wiener Festwochen einen neuen Zuschnitt zu verpassen. Das heißt, daß Freund neben dem noch bis 1977 amtierenden Festwochenchef Ulrich Baumgartner bereits jetzt sein Konzept im Detail vorausplanen wird.Wer ist der neue Mann?: Ex-intendant des ORF und Bacher-Vorgänger aus dem roten Lager, dann Münchner „InterteV'-Chef, jetzt Stadthallengewaltiger mit Riesenambitionen, den