In Mödritz bei Brünn in Mähren am 9. Juni 1903 geboren, erlebte er aber, 1905 nach Wien gekommen, bewußt nur die Stadt. Das bunte, wechselvolle und kontraststarke Bild der Großstadt wurde ihm zum Erlebnis und Spannungsfeld, das ihn zur künstlerischen Auseinandersetzung drängte, ob als Maler, Musiker, oder Dichter. Wechselhaft wie sein künstlerisches Tendieren gestaltete sich auch sein äußerer Lebensweg. Mach der Mittelschule wurde er Assistent einer Abendschule, literarischer Leiter einer Volksbücherei, Hauslehrer, Volksbildner und Redakteur einer Lokalzeitung. Neben aller
An die Tat und den Einsatz Ernst Schönwieses soll erinnert werden, der, umgeben vom Nationalsozialismus Deutschlands, im Oktober 1935 eine Literaturzeitschrift herauszugeben begann mit Autoren, von denen jeder einzelne damals Verfolgungsverdächtig war. Denen er aber gerade deshalb, weil sie in Deutschland ihre Verlage verloren hatten, eine neue Möglichkeit schaffen wollte, publiziert und gehört zu werden: Sinn und Zweck der Zeitschrift für Literatur „das silberboot“, die einer Sendung gleichkommen.
Wenn wir zur Weihnacht eines Menschen gedenken sollen, dann legen wir unwillkürlich sein Leben nach seinen „guten Werken“ aus. Wir suchen den Einsatz seines Lebens nach einem „Werk der Liebe“ ab. Wir wollen einen Einklang mit dem Sinn der Weihnacht finden. Dies wohl deshalb, weil wir überhaupt noch einen Sinn, nicht nur was die Weihnacht betrifft, suchen. Es ist uns schon zu viel verlorengegangen. Wie kann der Mensch unserer Zeit noch Anteil an der Heiligen Nacht der Liebe und des Friedens haben?