Er schaffte es nicht auf die Shortlist des Bachmannpreises. Doch in
den Feuilletons wurde Tomer Gardis Text heftig diskutiert. Juror
Klaus Kastberger über Gardis nun erschienenes Buch "Broken German".
Einen Comicstrip hat die Regisseurin Sabine Mitterecker aus Ödön von Horváths frühem Stück "Zur schönen Aussicht" gemacht. Das Gastspiel des Theater.Punkt im Wiener Schauspielhaus setzt auf Lautstärke und grelle Überzeichnungen. Dabei fügt sich kaum etwas zu einem Ganzen, denn alles bleibt hier isolierter Effekt. Die Schäbigkeit, in die das Bühnenbild von Anne Neuser das heruntergekommene und titelgebende Hotel hüllt, ist zeitlos und betrifft keine Zeit wirklich. Alles, was hier herumsteht, ist Gerümpel: Eine Mickey-Maus-Figur neben einem Telefon aus den Achtzigern, auf einem
Winnetou, das ist hier nicht der Häupt ling der Apa chen, sondern eine rhetorische Figur des Erinnerns. Schon der ers te und tragende Textteil des neuen, kleinen Buches von Josef Winkler, der dem Ganzen folgerichtig den Gesamttitel gibt, macht dies klar. In "Winnetou, Abel und ich" holt der Kärntner Autor noch einmal alle Elemente hervor, die es gebraucht hat, um ihn zum Schreibenden zu machen, und die es weiterhin braucht, um ein Schreibender zu sein.Dabei treten die Kameringer Verhältnisse in mythenhafter Verkürzung und in einer streng chronologischen Abfolge auf, die man bei Winkler in
Eine Besetzung für den Titus Feuerfuchs wurde über Facebook gesucht. Doch von den jungen Schauspielern, die sich meldeten, passte keiner so recht in das Ensemble. So übernahm der Regisseur Franz Herzog heuer zum ersten Mal selbst eine Rolle in einer Aufführung seiner Fischamender Spielleut. Seit mehr als fünfzehn Jahren leitet Herzog die Laiengruppe, in der er der einzige Profi ist und bleiben muss.Ein buntes Programm wurde in den letzten Jahren mit viel Herzblut gegeben, darunter so unterschiedliche Stücke wie "Der kleine Prinz“, "Liliom“ oder "Der Bockerer“. "Die Geschichten aus
Stark, aber unfertig wirkt Miloˇs Loli´c Inszenierung von Werner Schwabs "Die Präsidentinnen“ am Wiener Volkstheater. Als ob sie einem Wellnessresort entsprungen wären: In weißen Bademänteln mit Goldborte kommen die Präsidentinnen auf die Bühne, die obszöne Grete (Claudia Sabitzer), die manisch sparsame Erna (Katja Kolm) und die unfassbare Mariedl (Martina Stilp). Während sich die drei Damen schminken und die Haare machen, lässt die Regie ihnen Zeit, beim Publikum ein paar Sympathiepunkte zu sammeln. Langsam senkt sich eine rot-spiegelnde Glamourwand über der kargen, nur aus
Die Frau eine sprechende Ware, der Mann ein Fleischhauer. Zur Ökonomie der Geschlechter bei Ödön von Horváth.Apropos Geschichten aus dem Wiener Wald: Es ist nicht die Moral des Geschlechterverhältnisses, die Ödön von Horváth auf die Bühne stellt, sondern der ihm innenwohnende Horror des Augenblicks, den er gestaltet. Gerade deshalb geht von dem Stück bis heute etwas zutiefst Beunruhigendes aus, eine Unruhe, die man (und frau) auch dann nicht los wird, wenn man oder frau sich despektierlich über oder neben die entworfenen Figuren stellt. Im Inneren der Horváthschen Figuren