Vom Frühjahr 1969 bis zum Ende des Jahres 1970 wirkte Bruno Marek als Bürgermeister von Wien, ihm folgte der langjährige Stadtrat für das Finanzwesen Felix Slavik nach und am 5. Juli tritt Leopold Gratz, zuletzt Obmann des sozialistischen Parlamentsklubs, das Amt des Wiener Bürgermeisters an. Der dritte Mann an der Spitze des Rathauses in einer einzigen Legislaturperiode wird so gut wie keine Gelegenheit haben, seine kommunalpolitische Tauglichkeit unter Beweis zu stellen, wird er doch bereits einen Tag nach seiner Angelobung den Gemeinderat auflösen und Neuwahlen für den Wiener
Am 11. April 1967 überreichten die Mitglieder des Wiener Stadtsenats im Bathaus dem Bundeskanzler Dr. Klaus ein sogenanntes Wiener Memorandum, in dem eine lange Reihe von Problemen genannt wurde, deren Lösung im Bereich der Bundespolitik liegt. In diesem Wiener Memorandum war von hochschulpolitischen Fragen mit keinem Wort die Rede. An derlei Dingen hatte die Wiener Stadtverwaltung nie ein besonderes Interesse; in den Budgets des Magistrats der Stadt Wien scheint keine einzige hochschulbezogene Budgetpost auf.
Wann in Wien die Landtagswahl stattfinden wird, ob im Herbst 1973 oder im Frühjahr 1974, ist noch ungewiß, obwohl gravierende Gründe dafür sprechen, daß Bürgermeister Slavik auf eine Vorverlegung des Wahltermins schon deshalb drängen wird, um die Diskussion um die Ergebnisse des Rechnungshofberichtes zu verkürzen und seiner Partei die Möglichkeit, das Nachfolge-Slavik-Problem zu besprechen, zu nehmen. Gewiß aber ist, daß in Wien zur Zeit ein „Kampf der Konzepte“ tobt, der in vieler Hinsicht das Vorspiel zum politischen „Kampf um Wien“ ist.Begonnen hat der Wiener Magistrat