Vor dieser vorsommerlichen Reise 1951 — 5000 Kilometer in zwei Monatenl — hat der Verfasser Deutschland das letztemal im Jahre 1945 erlebt. Es war das Deutschland der heimatlosen Flüchtlingsheere auf allen Straßen, der zerstörten, hungernden Städte, des moralischen Verfalls, der seelischen Verzweiflung und der Herrschaft der Sieger... Es war die Zeit einer äußerlichen Einigkeit der Alliierten, einig in ihrer Haltung gegenüber Deutschland. Seither sind sechs Jahre vorübergegangen, sechs Jahre, in der sich die Lage der Welt verändert hat, neue Fronten — oder waren es immer die
Vom Autor erscheint im Herbst unter dem Titel. „Und was bleibt, ist der Mensch“ ein Roman, der das deutsche und europäische Schicksal des verflossenen Jahrzehnts gestaltet. Wir bringen einen Auszug aus einem Kapitel: Ein amerikanischer Fliegerhaupt-mann, der kurz .vor Kriegsende in einem deutschen Dorf mit seinem Fallschirm abspringen mußte, besucht ein halbes Jahr später die Stätte seiner Niederlage als Sieger.John hebt zuerst nur den Kopf, doch dann blickt er mit einem leisen Erschrecken in die Richtung, aus der der Lärm kommt, Kinderstimmen und Füßegetrappel. Aus einem Waldweg
Vor genau dreißig Jahren sind mit der ersten Aufführung von Hofmannsthals „Jedermann“ in der Reinhardtschen Inszenierung auf dem Salzburger Domplatz die Salzburger Festspiele geboren worden, geboren aus einer nicht minder geistigen wie musischen Idee. Die Magie des Wortes hat die Jahrzehnte hindurch auf diesem herrlichen Festplatz des europäischen Barock inmitten der himmlischen Verklärung einer ebenso lieblichen wie grandiosen Landschaft überdauert, auch wenn die Idee sich gewandelt und die ursprünglichen Grenzen gesprengt hat.Helene Thimig hat gegenüber dem Vorjahr 7war wieder
Wenn die letzte Zitrone geerntet •ist und die erste Aprikose mit flaumigem Glänzen in den hellaubigen Bäumen reift, neigt sich auf Rhodos der Monat Mai dem Ende zu, und der zuweilen noch von leichten Wolkenlämmern überhauchte Frühlingshimmel verwandelt sich zum ewigen Blau des Sommers. Immer länger weilt die Dämmerung blau und rot an allen Horizonten, und der Tag graut nun schon bald nach Mitternacht.Ali schüttelt zwar den Kopf, daß ich schon in diesem Grau des Morgens fahren will. Aber er gehorcht, wenn auch nur mit dem vorwurfsvollen Murmeln eines trotzigen Kindes.Ali ist noch