„Einstimmig für Gratz' neues Team“ betitelte die „Arbeiter-Zeitung“ ihren Bericht über die Vorstellung der neuen sozialistischen Stadträte durch den Wiener SP-Vorsitzenden und Bürgermeister. Ein großflächiges Bild darunter zeigte den aus dem Stadtrat geschiedenen Fritz Hofmann, der künftig für Leopold Gratz die Wiener SPÖ führen soll — sowohl als geschäftsführender Parteiobmann-Stellvertreter wie auch als De-facto-SPÖ-Lan-desparteisekretär. Er ist Vorsitzender des Wiener Ausschusses der SPÖ, jenes Gremiums, das letztlich über die neuen SP-Stadt-räte im Wiener Rathaus entschied. Für eine kampffreudige Opposition allesamt bewegliche Ziele.
Die konjunkturelle Großwetterlage in Österreich hat sich in den letzten Wochen unter dem Einfluß der weltweiten Besserungstendenzen ein wenig aufgehellt. Dennoch läßt sich noch keine sichere Prognose über Dauer und Intensität der konjunkturellen Klimaverbesserung stellen. Darunter laborieren insbesondere die für eine breite und tiefgreifende Aufwärtäbewegung lebenswichtigen Industrieinvestitionen. Trotz zinsgünstiger Kredite halten sich die Unternehmen damit zurück, weil sie noch immer nicht glauben können, daß das Hoch bis weit in das nächste Jahr hineinreichen wird. Angesichts
Die Vorstellung, ein Attentat habe den Einsturz der Wiener Reichsbrücke, des am meisten befahrenen Straßenstückes von Österreich, verursacht, hätte etwas Tröstliches am sich im Vergleich zur schrecklichen Gewißheit, daß dabei nur Schlamperei mit im Spiel war. Attentate sind univorhersehbar, lassen sich nur mit sehr viel Glück rechtzeitig aufdek-ken und verlhindern. Sabotageakte sind in gewissem Sinne höhere Gewalt, daher auch entschuldbar. Ihre „Einmaligkeit“ lenkt ab von der Frage nach der Wiederholbarkeit; Feindbilder werden zu Chiffren für die Bedrohung von außen, und da man
Beethoven. Von Karl K o b a 1 d. Amalthea-Verlag. Zürich, Leipzig, Wien. 381 Seiten.Das überaus erfolgreiche Werk über Beethovens Beziehungen zu Wiens Kunst und Kultur, Gesellschaft und Landschaft gehört zu den Standardwerken der österreichischen Musikschriftstellerei. Die neue Auflage (33. bis 40. Tausend) ist umgearbeitet, konzentrierter und mit noch reicherem Ri’ldschmuck versehen (381 Seiten Text gegenüber 426 in der vorausgegangenen Edition, 100 Textillustra- tionen, Bildtafeln und 35 Vignetten gegen 52 Bilder früher).Verschwörer. Roman. Von Friedrich B r u e- g e 1.