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Beethoven. Von Karl K o b a 1 d. Amalthea-

Verlag. Zürich, Leipzig, Wien. 381 Seiten.

Das überaus erfolgreiche Werk über Beethovens Beziehungen zu Wiens Kunst und Kultur, Gesellschaft und Landschaft gehört zu den Standardwerken der österreichischen Musikschriftstellerei. Die neue Auflage (33. bis 40. Tausend) ist umgearbeitet, konzentrierter und mit noch reicherem Ri’ldschmuck versehen (381 Seiten Text gegenüber 426 in der vorausgegangenen Edition, 100 Textillustra- tionen, Bildtafeln und 35 Vignetten gegen 52 Bilder früher).

Verschwörer. Roman. Von Friedrich B r u e- g e 1. Europa-Verlag, Zürich. 312 Seiten.

Ein Roman aus dem volksdemokratischen Prag. Die herrschende Partei läßt einen hohen Beamten des Innenministeriums, der von der Generallinie abweicht, durch ein Mitglied einer Untergrundbewegung ermorden. Der Mord dient gleichzeitig als Vorwand, um gegen die Staatsfeinde vorzugehen. Sehr gut gezeichnet die Atmosphäre der Angst, des „Niemand-mehr-trauen-Könnens", des Spitzel- wesens. Der Verfasser, ein ehemaliger tschechoslowakischer Diplomat, der in der Emigration lebt, trifft die Atmosphäre äußerst geschickt.

John Marchmonts Testament. Von Yolanda Földes. Pan-Verlag, Zürich. 304 Seiten.

Ein Kriminalroman mit einem degoutanten Thema, das die englische Originalausgabe im Titel bereits anschlägt: “Mind jour own murder". Ein krebskranker alter Mann bestimmt denjenigen seiner vier Neffen zum Erben seines Vermögens, der ihn unnachweisbar und schmerzlos „ins Jenseits befördert“. — Das „Happy-End" tut wenig zur Sache. Ein trauriges Beispiel dafür, wozu sich begabte Autoren in der Emigration hergeben (müssen?), um Geld und Publikum zu gewinnen. Ein langer Weg von der „Straße der fischenden Katze" zu dieser Story.

Im Hochstift. Von Josef Weingartner. Felizian-Rauch-Verlag, Innsbruck. 215 Seiten.

Mit dieser Erzählung, in deren Mittelpunkt der Umbau des fürstbischöflichen Domes zu Brixen im 18. Jahrhundert steht, hat der bekannte Tiroler Kun6t- und Kulturhistoriker einen neuen, begrüßenswerten Beitrag zur Tiroler Heimatkunde geliefert. Wie in allen seinen Büchern, so versteht der Autor es auch hier, seine lebendige Darstellung menschlichen Tuns und Wirkens und seine künstlerischen Betrachtungen mit naturwahren Schilderungen der Landschaft harmonisch zu verbinden.

Columbus. Unterhaltung und Wissen. Band 3. Verlag Hellwag, Bern-Stuttgart-Wien 1953. 324 Seiten.

Noch deutlicher als die beiden ersten Bände spiegelt der Jahresband 3 des bekannten Schweizer Jugendbuches das „Technische“ unseres Zeitalters — und seiner Jugend wieder. Darum hinkt auch noch mehr als bisher — qualitativ und quantitativ — das Literarisch-Musische (das doch „auch" zur Geschmacks- und Charakterbildung zählen sollte) den auch diesmal in bester Form gebotenen realistischeren Disziplinen (Technik und Naturwissenschaften, Sport und Spiel) beträchtlich nach.

Vor und hinter den Kulissen. Erinnerungen eines Burgschauspiielers. Von Otto T r e ß 1 e r. Johannes-Günther-Verlag, Wien. 229 Seiten, 36 Abbildungen.

Der berühmte Burgschauspieler, ein gebürtiger Stuttgarter, der erst vor kurzem seinen 80. Geburtstag feiern konnte und der „Burg“ seit Jahrzehnten angehört, zeigt in dem schmalen Buch einen Ausschnitt aus dem reichen Schatz seiner Erinnerungen. Interessant besonders die Episode seiner Entdeckung, die Erinnerungen an Kainz, Franz Ferdinand, den deutschen Kaiser. Besonders wertvoll die vielen Abbildungen, die den Künstler in zahlreichen Rollen und in seiner großen Ausdrucksfähigkeit zeigen.

Die Heiligenfeste der Wochentage. Katholische Schriftenmission, Linz. 127 Seiten.

Zu dem bekannten Linzer Meßbuch „Weg des Lebens“ sind nun die Meßtexte der Heiligenfeste des Jahres in zwölf dünnen Einlegeheften erschienen. Jedes Heft bringt die Feste eines Monats. Die 6ehr gefällige Aufmachung (Dünndruck und Bilder) wird jedem täglichen Meßbesucher hochwillkommen sein.

(Kurzbesprechungen: Albert Friedrich, Willy Lorenz, Ludwig Meißner, Theodor Blieweis, Fritz Heer, Kurt Strachwitz, Roman Herle.

für 8i 100 Monatsgehalt werden 662 Yen Steuer enthoben. Bei Nur-Gehaltsbezie- hern ist wieder der Steuersatz sehr tief und der Freisatz so hoch, daß fast keine Einkommensteuer enthoben wird! Wird aber Landwirtschaft und Nebenberuf auf den gleichen Namen geschrieben, so wird das Nebengehalt zur Landeinnahme hinzugeschlagen und entsprechend besteuert.

bürch die angeführten hohen Geldwertziffern darf der Leser sich aber nicht täuschen lassen, Der japanische Arbeiter verdient heute noch unter dem Noripalsatz. Denn es hat sich ohne Bankkrach im Laufe der letzten sechs Jahre ln Japan eine Inflation vollzogen. Das große Vertrauen, das dip Besatzungsbehörde deT USA in der Person des Generals Mac Arthur genoß, durch den die japanische Regierung sich immer den Rücken decken konnte, hat die Schwankungen und Abstiege in der Wirtschaft dem Volksempfinden so nahezubringen vermocht, daß Unruhe im Volke vermieden wurde. Nach Ablösung des Besatzungszustandes durch die Wiederherstellung der Souveränität Japans wird die Volksstimmung nicht mehr so leicht zu befriedigen sein. Der Lebensstandard hat nämlich erst etwa 70 Prozent des Normalzustandes erreicht, wie folgende Statistik zeigt:

Die Statistik zeigt eine Rückkehr zur ursprünglichen Lohnhöhe, aber die Preise der Lebenshaltung sind noch nicht angeglichen. Früher kostete ein Kilogramm Reis 0,20 Yen (gleich 0,10 Dollar), heute aber 0,31 Yen (0,16 Dollar). Ein Doppelliter Reiswein früher 1,50 Yen (0,75 Dollar), heute 3,40 Yen (1,70 Dollar).

Das maßvolle Steuersystem gleicht die Unterschiede bis zu einem gewissen Grad aus. Dazu kommt, daß der wirtschaftlich schwächste Stand, der Bauernstand, am wenigsten beisteuert ist.

Seinen übrigen Bedarf nimmt der Staat aus den hohen Luxussteuern und aus der Besteuerung des Gewerbes. Vergnügungslokale, Alkohol und Glücksspiele werden am höchsten taxiert. Eine Kinokarte, früher zirka 0,10 Yen, kostet .heute versteuert 0,55 Yen. Nur das Tabakmonopol ist aus psychologischen Gründen in der MitteHage belassen worden. Die hohe Gewerbesteuer wird nicht als unerträglich empfunden, weil ja das Gewerbe der Initiative des einzelnen freien Spielraum läßt.

Das Bewußtsein: Der Staat kann unsnochnichtvielgeben, aber er nimmt uns auch nicht viel beruhigt heute die Massen des japanischen Volkes.

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