Als der Schnee vom Himmel fiel, wußte Florian, daß Weihnachten nicht mehr ferne sein konnte. Wohl fror das Gebirge schon lange im sprühenden Reif, die Luft, dünn wie die Schneide eines Messers, sang im Wind, und nachts sirrte in den Tümpeln vor der Stadt das Eis; nun aber gab es keine roten Dächer mehr, kein gelbes Laub, keinen blauen Wald — alles wurde weiß. Lautlos kamen ganze Wolken, ein Himmel voll weißer Vögel, hernieder, und mit ihren Federn, leicht wie der Atem auf den Lippen, spielte der Wind.Florians kleines Herz dröhnte vor Freude, es flog mit ihnen dahin, es sang. Und
Der Sohn des Bahnhofsvorstehers hieß Sebastian. Er war klein und trug eine Brille auf seiner Nase voller Sommersprossen. Natürlich hatte er es besser als alle anderen Jungen in der Stadt, denn wenn er nur aus dem Fenster sah, rollte die Welt mit bunten Waggons an ihm vorbei. Da gab es pfeifende und zischende, Lokomotiven, fast geräuschlos dahinrasende Garnituren und alte, ausrangierte Lastzüge mit Holz, Vieh und Kohle. Und hunderte Menschen gab es auf dem Bahnhof mit hunderten verschiedenen Gesichtern, bunten Hüten, grellen Kleidern und ausgetretenen Schuhen. Sie fuhren, um nie
Als Nicodemus nicht mehr ein noch aus wußte, verschloß er sein Haus, nahm den Esel Peppo beim Halfter und machte sich auf in die Stadt. Es war ein weiter und schwerer Weg, denn Nicodemus wohnte ganz hinten im Gebirge und hoch oben, fast nur einen Steinwurf vom lieben Gott entfernt. Es war ein heißer Tag, die Sonne brannte auf die weiten Maisfelder nieder und weit und breit war kein Schatten zu finden. Die Beiden gingen durch den Staub dahin und waren voll guter Hoffnung. „Nun“, sagte Nicodemus zu dem Esel, du brauchst dich nicht mehr weiter um uns sorgen, bald haben wir unsere Rente, du
Als Nicodemus nicht mehr ein noch aus wußte, verschloß er sein Haus, nahm den Esel Peppo beim Halfter und machte sich auf in die Stadt. Es war ein weiter und schwerer Weg, denn Nicodemus wohnte ganz hinten im Gebirge und hoch oben, fast nur einen Steinwurf vom lieben Gott entfernt. Es war ein heißer Tag, die Sonne brannte auf die weiten Maisfelder nieder und weit und breit war kein Schatten zu finden. Die Beiden gingen durch den Staub dahin und waren voll guter Hoffnung. „Nun“, sagte Nicodemus zu dem Esel, du brauchst dich nicht mehr weiter um uns sorgen, bald haben wir unsere Rente, du